Messerattacke an Schule

Bischofswerda unter Schock: „Dann hat mein Sohn angerufen, Mutti hier ist ein Amoklauf“

Es ist einer der Anrufe, den man als Eltern niemals bekommen möchte!
Das Telefon klingelt – das Kind, das eigentlich in der Schule sein sollte, ruft an. Als Eltern ahnt man schon, dass etwas passiert sein muss. Dann sagt es: „Mutti, hier ist ein Amoklauf.“
Auch einen Tag später stehen Schüler, Eltern und Lehrer in Bischofswerda unter Schock. Wie es den Menschen in Bischofswerda nach der Messerattacke in einer Schule geht, sehen Sie im Video.

Bischofswerda: „Dann hat mein Sohn angerufen, Mutti hier ist ein Amoklauf“

Das ist passiert: Ein Teenager (16) geht in einer Schule in Bischofswerda (Sachsen) mit einem Messer auf einen achtjährigen Schüler los, verletzt ihn an Hals und Kopf. Dann zündet sich der 16-Jährige selbst an – kann jedoch gelöscht und anschließend überwältigt werden.

Das Opfer und der mutmaßliche Täter kommen schwer verletzt in ein Krankenhaus. Die Kriminalpolizei sicherte Spuren. Die Ermittlungen ergeben, dass der 16-Jährige ehemaliger Schüler der Schule in Bischofswerda war. Er selbst geht auf die Oberschule, die direkt an die Grundschule angrenzt. Was ihn zu der Messerattacke getrieben hat, ist bislang noch unklar.

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Eltern und Schüler sind nach der Tat fassungslos. Im RTL-Interview erzählt eine Mutter: „Natürlich war ich auch total aufgelöst, weil es waren ganz viele Kinder, die geweint waren und auch total aufgelöst waren.“ Eine andere Mutter sagt, sie selbst sei von ihrem eigenen Kind über die Tat informiert worden. „Dann hat mein Sohn angerufen und gesagt: Mutti, hier ist ein Amoklauf, kannst du uns von der Schule abholen?“

Landrat: „Auch an meinem Frühstückstisch saßen heute vier Kinder“

Sichtlich bewegt von den Ereignissen an der Grundschule ist auch Udo Witschas, Landrat von Bautzen (CDU). „Ich bin Landrat ja, aber ich bin auch Mensch und ich bin auch selbst Vater. Und auch an meinem Frühstückstisch saßen heute Morgen vier Kinder. Solche Nachrichten, da hat man dann schon zu kämpfen.“

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Noch am Mittwoch wird die Schule nach der Tat geschlossen, auch am Tag danach findet kein Unterricht statt. Eltern, Schüler, Lehrer müssen das, was passiert ist, verarbeiten. (ibü)