Messer-Attacke auf Star-Autor Salman RushdieDas wissen wir über den Attentäter Hadi M.?

Am Freitag ist ein maskierter Mann auf eine Bühne in New York gestürmt und hat dort den "Satanische Verse"-Autor Salman Rushdie brutal niedergestochen. Nun will die Polizei den Mann identifiziert haben: Hadi M., ein in Kalifornien geborener Mann mit Sympathien für islamistischen Extremismus. Ermittler vermuten eine Nähe zur libanesischen Hisbollah.

Polizei findet Hinweise im Haus von Hadi M.

Festnahme
Festnahme

Einen Tag nach dem Attentat auf Autor Salman Rushdie, bei dem der 75-Jährige schwere Verletzungen davongetragen hat, will die Polizei den mutmaßlichen Täter identifiziert haben. Es soll sich um Hadi M. handeln. Er ist im US-Bundesstaat Kalifornien geboren und wohnte zuletzt in Bergen County in New Jersey, unweit von New York City entfernt.

Laut „NBC New York“ fand die Polizei bei der Durchsuchung seines Hauses mehrere verdächtige Gegenstände, unter anderem einen gefälschten Führerschein.

Sympathien unter anderem für die Hisbollah

Auf dem Führerschein soll der Name Hassan Mughniyah stehen. Besonders der Nachname machte die Ermittler stutzig. Denn diesen trug auch Imad Mughniyeh, der 2008 getötete Anführer der islamistisch-schiitischen Miliz Hisbollah. Diese hat die Kontrolle über den Libanon, sowohl militärisch als auch politisch.

Des Weiteren soll eine Analyse seiner Social-Media-Accounts gezeigt haben, dass er Sympathien für islamistischen Extremismus und die Iranische Revolutionsgarde hege. Diese gilt neben der Armee des Irans als eine der größten Unterstützer des Regimes seit der Revolution 1979. Seit 2019 betrachtet die USA sie als extremistisch.

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Ehemaliger Mitschüler beschreibt ihn als "devoten Muslim"

Die britische „Dailymail“ zitiert einen ehemaligen Schüler M.s, der ihn als „devoten Muslimen“ beschreibt. Demnach habe er gehasst, wie sein damaliger Biologie-Lehrer über Religion geredet habe. „Er hat das alles sehr ernst genommen und sich die Füße in den Badezimmern der High School gewaschen.“

Iranischer Führer fordert Ermordung Rushdies

Salman Rushdie 
presents and sign copies of His new Book 'Joseph Anton: A Memoir' presented by Books and Books at Chapman Conference Center at Miami Dade College, Miami, Florida, USA, 26th September 2013.
half length blue suit shirt glasses holding book beard facial hair 
CAP/MPI/MPI10
©MPI10/MPI/Capital Pictures
Salman Rushdie wurde von Fanatikern mit einer "Fatwa" belegt.
cq, action press, ActionPress

Rushdie geriet international in den Fokus, als er 1988 das Buch "Die satanischen Verse" schrieb. Es setzt sich unter anderem kritisch mit dem Islam auseinander. Deswegen war er einst mit einer „Fatwa“, einem islamischen Rechtsgutachten, belegt worden, die zu seiner Tötung aufforderte.

Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini sagte damals: „Ich informiere das stolze muslimische Volk der Welt, dass der Autor des Buches ,Die satanischen Verse‘, welches sich gegen den Islam, den Propheten und den Koran richtet, sowie alle, die zu seiner Publikation beigetragen haben, zum Tode verurteilt sind. Ich bitte sämtliche Muslime, die Betroffenen hinzurichten, wo immer sie auch sein mögen.“

In Folge dessen wurde mehrere Übersetzer des Buches attackiert und schwer verletzt. Ein japanischer Übersetzter starb sogar in Folge einer Messerattacke.