Leben retten auf dem Pferderücken
Mehr als zweieinhalb Jahre auf dem Pferd: Nürnberger (52) will nach China reiten
Auf dem Pferd zur Chinesischen Mauer
Jürgen Dirrigl (52) hat die Reise seines Lebens vor: 2022 will er mit dem Pferd bis zur Chinesischen Mauer reiten. Mehr als zweieinhalb Jahre wird er unterwegs sein, knapp 18.000 Kilometer liegen vor ihm. Verrückte Midlife-Crisis? Vor allem ein Hilfsprojekt: der ehemalige Journalist will entlang der Neuen Seidenstraße reiten und über das Projekt berichten. Und er will auf seiner Reise 10.000 neue Stammzellenspender finden.
Gerade läuft die Generalprobe: Er reitet 900 Kilometer quer durch Deutschland.
Testritt: Vom oberfränkischem Hof bis nach Lübeck
Seit knapp drei Jahren sitzt der 52-Jährige erst wieder regelmäßig im Sattel. Und dann direkt nach China, ist vielleicht ein bisschen überambitioniert. Deswegen macht Dirrigl gerade einen 35- tägigen Testritt, um zu sehen, wie er und sein Pferd der Belastung gewachsen sind.
Der 52-jährige wird neben seinem Andalusier Peu (13), von Emanuel (37) und seine beiden Hunde begleitet. Die drei kümmern sich um die Verpflegung und fahren in einem Oldtimer-Expeditionsfahrzeug mit. Jetzt und auch bei der Reise zur Chinesischen Mauer sind sie der Verpflegungsexpress für Mensch und Tier.
Der Kampf gegen Blutkrebs
10.000 neue Stammzellenspender will Dirrigl auf seiner Reisen gewinnen. Dafür sind mehrere Typisierungsaktionen geplant. Sein Antrieb ist das Schicksal einer guten Freundin, die selbst an Leukämie erkrankt ist. Vermutlich werde sie seine Abreise nach China nicht mehr miterleben, sagte der 52-Jähriger dem „Bayerischen Rundfunk“.
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Die Reise nach China
Am 22. Februar 2022 will der 52-Jährige in Crailsheim (Baden-Württemberg) starten, im September 2024 will er die Chinesische Mauer erreichen. Seine knapp 18.000 Kilometer lange Reise führt ihn über mindestens 17 Grenzen. Für ein Pferd klingt das nach einer krassen Belastung. Deswegen hat Dirrigl noch aufgestockt: auch das achtjährige Maultier Miquell wird ihn begleiten. Geplant seien jeden Tag circa 38 Kilometer zurückzulegen, schreibt Dirrigl auf seinem Blog „Vom Ländle ins Land der Mitte“. „Letztendlich werden wir unser Tempo erst unterwegs finden“, schreibt der ehemalige Journalist weiter. Wenn er ein Jahr länger brauche, dann sei das halt so. Geplant sind mehrere Monate Winterpause und auch Quarantänezeit hinter den Grenzen.
Als ehemaliger Krisen-Journalist freut sich Dirrigl auf eine entspannte Reise mit viel Zeit und ausführlichen Gesprächen mit den Menschen in den verschiedenen Ländern. Deswegen hat er die Route entlang der neuen Seitenstraße gewählt. Er will sehen, wie das Projekt zur Erweiterung des interkontinentalen Handels läuft und darüber berichten. (cap)