Massive Proteste gegen den WM-Ausrichter Katar
11-Freunde-Chefredakteur Philipp Köster: "Gut, dass Fans laut werden"
Die Wut der Fans gegen den WM-Ausrichter Katar wächst kurz vor dem Start des Turniers am 20. November in den deutschen Stadion immer weiter. So auch am Dienstag: Unter anderem Anhänger des FC Bayern München haben während der Abend-Partie gegen Werder Bremen mehrere Spruchbänder mit deutlicher Kritik im Block gezeigt. Schon zuvor gab es ähnliche Proteste. 11-Freunde-Chefredakteur ordnet alles ein – im Video.
Deutliche Reaktion auf die homophoben Aussagen

Im München richtete sich diese Wut gegen die publik gewordenen Gaga-Aussagen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman, der Homosexualität in einem Gespräch mit dem ZDF allen Ernstes als "geistigen Schaden" bezeichnet hatte. Die Bayern-Fans hatten dazu eine klare Meinung und schrieben: „Fuck you Kalid!“ Zudem zeigten sie eine Regenbogenflagge, das weltweite Wiedererkennungszeichen für die LGBTQ+-Szene.
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11-Freunde-Chefredakteur Philipp Köster hat den Eindruck, dass die Fan-Proteste gegen Katar sehr massiv sind. „Ich finde gut, dass die Fans in den Stadien Position beziehen“, ergänzte er im Gespräch mit ntv/RTL. Köster sei zudem sicher, dass diese Proteste auch während des Turniers nicht abebben werden.
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Nicht nur die Fans üben harsche Kritik
Die Diskussion ist längst auch bei den Nationalspielern angekommen: Leon Goretzka vom FC Bayern München hat die homophoben Äußerungen des Botschafters scharf kritisiert. „Das ist schon sehr beklemmend, muss man sagen. Das ist einfach ein Menschenbild aus einem anderen Jahrtausend“, sagte Goretzka (27) nach dem 6:1 des FC Bayern gegen Werder Bremen. „Das ist nicht das, wofür wir stehen wollen und was wir vorleben. Es ist absolut inakzeptabel, so eine Aussage zu treffen.“
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Zuvor hatte sich bereits der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in einem Statement erzürnt über den Vorfall gezeigt. „Wir sind uns in der Bewertung einig: Die Entgleisung des WM-Botschafters ist völlig indiskutabel und macht uns fassungslos“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Der 61-Jährige forderte Aufklärung wegen des Vorfalls. (jlu/dpa)