Heikler ZDF-Dreh abgebrochen

WM-Botschafter für Katar nennt Homosexualität "geistigen Schaden"

Homosexuelle in Katar: "Haben Angst vor Bestrafung und Tod" Rote Karte statt Regenbogen
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Rote Karte statt Regenbogen
Homosexuelle in Katar: "Haben Angst vor Bestrafung und Tod"

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Sollte sich jemand noch Fragen, wes Geistes Kind die Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sind – bitte die Aussagen von WM-Botschafter Khalid Salman zu Gemüte führen. Der Ex-Nationalspieler hat Homosexualität in einem Gespräch mit dem ZDF allen Ernstes als "geistigen Schaden" bezeichnet. Doku im Video: Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar.

Homosexualität ist "haram"

Während der WM würden "viele 'Dinge' ins Land" kommen, holte Salam aus. "Lass uns über Schwule reden. Das wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen", sagte der 60-Jährige.

Er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen, sagte Salman. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen sei Schwulsein "haram", also verboten. Damit nicht genug: "Es ist ein geistiger Schaden", fügte er hinzu. Der Pressesprecher des WM-Organisationskomitees, der das ZDF-Team bei den Dreharbeiten begleitete und kontrollierte, brach nach Angaben des Senders zufolge an dieser Stelle das Interview ab.

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Homosexuelle Handlungen sind in Katar verboten und können mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft werden. Die Turnierorganisatoren und die FIFA hatten mehrmals betont, dass alle Fans bei der WM in Katar "willkommen" seien. Der Emir des Golfstaates, Tamim bin Hamad al Thani, sagte zuletzt jedoch ebenfalls, man erwarte Respekt für "unsere Kultur". (sid/mar)