Mit 54 Jahren verstorbenMatthew Perry: So turbulent war das Leben des „Friends"-Stars
Matthew Perry (†54) wird in seiner Rolle als Chandler Bing in „Friends" den Serienfans für immer in Erinnerung bleiben.
Der Schauspieler wurde am Samstag (28. Oktober) laut mehreren US-Medienberichten leblos in seinem Haus gefunden – er sei mutmaßlich in einem Whirlpool ertrunken. Seitdem trauern Angehörige, Kollegen und Fans weltweit. Tragisch: Der „Friends“-Star kämpfte zuvor lange gegen seine Suchtprobleme. Wir blicken auf sein turbulentes Leben zurück.
Schon als Teenager stand Matthew Perry auf der Bühne
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Geboren wurde Matthew Perry am 19. August 1969 in Williamstown, Massachusetts, und wuchs im kanadischen Ottawa auf. Dort besuchte er zusammen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau (51) die Grundschule. Sein Vater John Bennett Perry (82) war Schauspieler und Model. Als Teenager zog Perry zu ihm nach Los Angeles, besuchte dort die High School und spielte erfolgreich Tennis.
In der Schule stand Perry bereits auf der Theaterbühne, später ergatterte er erste Gastauftritte im Fernsehen. Dazu gehörten die Serie „Second Chance" und der Film „Morning Maggie". Sein großer Durchbruch gelang ihm dann 1994 mit der NBC-Sitcom „Friends". Mit seinem komödiantischen Talent entwickelte er die Rolle des Chandler Bing, der für seine sarkastischen Sprüche bekannt ist, zu einer Kultfigur. Für seine Darstellung wurde er 2002 für einen Emmy nominiert.
„Ich hatte ein großes Problem mit Alkohol und Tabletten"
Trotz seines Erfolgs kämpfte Perry hinter den Kulissen mit Drogenproblemen. Auch am Set war er häufig betrunken. Er sagte 2016 gegenüber dem britischen BBC Radio 2, dass er sich an große Teile der „Friends"-Dreharbeiten nicht mehr erinnern könne. 2013 schilderte er: „Ich hatte ein großes Problem mit Alkohol und Tabletten und konnte nicht damit aufhören. Irgendwann wurde es so schlimm, dass ich es nicht mehr verbergen konnte, und dann wussten es alle."
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Mit seinen Problemen gingen etwa große Gewichtsschwankungen einher, die sich in den einzelnen Staffeln widerspiegeln. In der „Friends"-Reunion, die 2021 mit allen Darstellern in einem TV-Special gefeiert wurde, erklärte der Schauspieler, wie schwer ihm teilweise die Dreharbeiten an der Kultserie gefallen seien: „Wenn das Publikum nicht gelacht hat, fühlte es sich für mich so an, als würde ich sterben."
Jennifer Aniston unterstütze ihn bei seinem Alkoholproblem

In einem Interview mit US-Journalistin Diane Sawyer (77) zur Veröffentlichung seiner Memoiren „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" sprach er anderem über den „beängstigenden" Moment, als „Friends"-Kollegin Jennifer Aniston ihn auf sein Alkoholproblem ansprach. Sie habe ihm eröffnet, dass sie und der Rest des Casts wüssten, „dass du trinkst", erinnerte sich Perry. „Stellt euch vor, wie beängstigend dieser Moment war", fuhr er fort. Aniston sei diejenige gewesen, die ihm am häufigsten eine helfende Hand gereicht habe. Er sei ihr „sehr dankbar".
Viele Jahre kämpfte er gegen seine Sucht an. „Ich habe wahrscheinlich neun Millionen Dollar oder so ausgegeben, um nüchtern zu werden", sagte er der „New York Times" im Oktober 2022. Laut der Zeitung sei er zu dem Zeitpunkt 18 Monate clean gewesen.
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In seinen Memoiren machte Perry deutlich, wie lebensbedrohlich seine Suchtprobleme wurden. Im Alter von 49 Jahren wäre er beinahe gestorben, nachdem er zu viele Schmerzmittel genommen hatte und sein Darm geplatzt sei, berichtete der TV-Star. Er habe zwei Wochen im Koma gelegen und insgesamt fünf Monate im Krankenhaus verbracht
Er erlitt einen Herzstillstand auf dem OP-Tisch
Auch erzählte der Schauspieler, warum er letztendlich nicht im Netflix-Erfolgsfilm „Don't Look Up" zu sehen war: Perry hatte in der Zeit der Dreharbeiten einen Herzstillstand erlitten und konnte im Anschluss nicht ans Set des Netflix-Films zurückkehren. Das fürchterliche medizinische Ereignis habe sich demnach in der Schweiz während eines Reha-Aufenthalts abgespielt. Ausgelöst worden sei es durch die Kombination zweier Medikamente. Perry habe seine behandelnden Ärzte angelogen, um das Schmerzmittel Hydrocodon zu erhalten. Für eine Operation wurde dem Star dann das Anästhetikum Propofol verabreicht, woraufhin sein Herz auf dem OP-Tisch aussetzte.
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„Ich wachte elf Stunden später in einem anderen Krankenhaus auf", schrieb Perry. Die ihn behandelnden Ärzte hätten während seines Herzstillstands nicht gewollt, dass „der Typ aus 'Friends' auf ihrem Tisch stirbt". Während der fünfminütigen Wiederbelebung seien Perry durch die Herzdruckmassage acht Rippen gebrochen worden. Die Entscheidung, den Film zu verlassen, bezeichnete der „Friends"-Star als „herzzerreißend", da es sich bei der starbesetzten Komödie um seinen „größten Film" gehandelt habe. .
Von Julia Roberts bis Gwyneth Paltrow - Perry und die Frauen
In seinem Buch offenbarte Perry nicht nur Details über seine jahrelangen Alkohol- und Drogenprobleme, sondern auch über sein Liebesleben. Dabei fielen berühmte Namen wie Julia Roberts (56). Nur zwei Monate nach dem Gastauftritt von Roberts in „Friends" habe er sich wieder von ihr getrennt, aus Selbstschutz. „Anstatt mich der unvermeidlichen Qual zu stellen, sie zu verlieren, machte ich mit der schönen und brillanten Julia Roberts Schluss", schrieb Perry ungläubig über sich selbst in seinen Memoiren.
Auch über die Begegnung mit einem anderen Superstar berichtete der Schauspieler in seinem Buch: Gwyneth Paltrow (51) habe er bereits 1994 kennengelernt, ein Jahr vor der Romanze mit Roberts - auf einer Party in Massachusetts. „Wir haben uns in eine Besenkammer verkrochen und dort geknutscht", beschreibt Perry die Szenerie.
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Zuletzt trennte sich Perry im Juni 2021 von seiner Verlobten, der Literaturmanagerin Molly Hurwitz. „Manchmal klappt es einfach nicht und hier ist es so", sagte Perry in einem Statement dem People-Magazin. Perry und Molly Hurwitz waren seit 2018 ein Paar und seit November 2020 verlobt.
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