Brustkrebs häufigster Krebs bei Frauen zwischen 45 und 50
Mammographie bald ab 45 kostenlos? Experten mit klarer Forderung!

Jede achte Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs!
Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Mammographie als Vorsorge aber erst für Frauen ab 50 Jahren – eine Tatsache, die sich einem neuen Bericht zufolge bald ändern könnte. Wie sinnvoll der Vorschlag zur Neu-Regelung ist, schätzt Gynäkologin Dr. Judith Bildau für RTL ein.
Brustkrebs-Screening bald schon ab 45 Jahren kostenlos?
Bislang zahlt die Kasse das Abtasten der Brust beim Gynäkologen für Frauen ab 30 Jahren, ab 50 werden die Kosten für eine Mammographie übernommen. Zu spät, sagt ein aktueller Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Demnach sei das Screening schon für Frauen ab 45 mit mehr Nutzen als Risiken verbunden.
Das zentrale Argument: Die Brustkrebs-Sterberate könnte auch bei jüngeren Frauen deutlich gesenkt werden. „Er belegt außerdem, dass das damit verbundene Strahlenrisiko relativ gering ist“, sagt BfS-Präsidentin Inge Paulini laut der Deutschen Presse-Agentur. Brustkrebs ist laut BfS-Angaben die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, in der Altersgruppe zwischen 45 und 50 Jahren erkranken demnach in Deutschland jedes Jahr etwa 5.000 Frauen.
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Wann die Kassen ein Brustkrebs-Screening für jüngere Frauen übernehmen
Die deutsche Gynäkologin Dr. Judith Bildau hält diesen Vorstoß für sinnvoll. Sie praktiziert aktuell in Italien und sagt: „Hier in Italien beginnt das Screening auch ab 45 Jahren. Für genauso wichtig würde ich zudem die Kostenübernahme der Krankenkassen eines jährlichen Brustultraschalls halten.“
Die Medizinerin führt aber auch an, dass es für jüngere Frauen Möglichkeiten gebe, die Brust intensiv untersuchen zu lassen. „Natürlich hat jeder Arzt und jede Ärztin die Möglichkeit, eine Überweisung zur Mammographie auszustellen – egal welches Alter die Frau hat – , wenn es einen medizinischen Grund gibt“, erklärt Dr. Bildau. Hier helfe ein Gespräch mit dem eigenen Gynäkologen über Sorgen und Vorsorgemöglichkeiten.
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Ein Fünftel weniger Brustkrebstote durch vorgezogene Früherkennung möglich
Seit 2009 wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Röntgen-Untersuchung zur Früherkennung angeboten. Ab diesem Sommer dürfen nach einer neuen Verordnung des Bundesumweltministeriums Frauen bis zur Vollendung ihres 76. Lebensjahres an dem Screening teilnehmen. Rund 2,5 Millionen zusätzliche Frauen sollen davon profitieren. Das BfS hatte diese Ausweitung der Altersgrenzen nach eigenen Angaben bereits 2022 geprüft und befürwortet.
Für den aktuellen Bericht „Brustkrebsfrüherkennung mittels Röntgenmammographie bei Frauen unter 50 Jahren“ seien acht wissenschaftlich fundierte Studien aus vier Ländern ausgewertet worden. In die Analyse flossen Daten von rund 370.000 Frauen im Alter von 39 bis 49 Jahren ein. Die Analyse komme zu dem Ergebnis, dass das Screening die Brustkrebssterblichkeit in der jüngeren Gruppe in einem ähnlichen Maß wie in der Gruppe der 50- bis 69-Jährigen reduzieren kann, also um rund 20 Prozent. (mit dpa)
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