„Konzentrationslagerähnliche Umgebung“
Mami-Bloggerin misshandelte ihre eigenen Kinder - jetzt wird Ruby Franke hart bestraft
Sie gab vor, die perfekte Mutter zu sein – doch in Wirklichkeit misshandelte sie ihre Kinder!
Ruby Franke, ehemalige Bloggerin und Familien-Influencerin, wird so bald nicht mehr vor die Kameras treten. Denn die 42-Jährige muss ins Gefängnis. Ein Richter in den USA sprach sie wegen Kindesmisshandlung schuldig.
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Instagram-Mutti spricht offen über Misshandlungen
Franke ließ ihre Kinder monatelang auf einem Sitzsack schlafen statt in einem Bett, ein Kind musste sogar auf dem blanken Fußboden schlafen. Es gab kein Frühstück, bis sie nicht all ihre Aufgaben erledigt hatten, es gab Gewalt im Haus – die sechs Kinder der US-Amerikanerin aus Utah litten unter der angeblichen Erziehung. Gleichzeitig gab sich Franke als Vorzeigemutter im Internet. Ihre rund 2,5 Millionen Follower waren begeistert – obwohl Franke durchaus offen von den Misshandlungen sprach. Interessiert hat es lange nur wenige.
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Den Behörden wurden die Misshandlungen erst bekannt, als einer ihrer Söhne (12) aus dem Haus ihrer Geschäftspartnerin, Jodi Hildebrandt, floh. Er war aus einem Fenster gesprungen und zu Nachbarn geflüchtet. Dort hatte er um Wasser und Essen gebettelt. Der stark abgemagerte Junge war zudem verwundet und hatte Spuren von Klebeband an Händen und Füßen. Er war offenbar gefesselt gewesen.
Der Nachbar rief daraufhin die Polizei, berichtete von einem stark verängstigen Kind. „Wir brauchen die Polizei, so schnell wie möglich“, sagte er in einem Anruf, der auf X (vormals Twitter) geteilt wurde. Bei den folgenden Ermittlungen kamen zahlreiche furchtbare Details ans Licht.

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Staatsanwalt über Ruby Franke: Kinder in „einer konzentrationslagerähnlichen Umgebung“ festgehalten
Besonders deutlich wurde im Prozess daher Staatsanwalt Eric Clarke: Die beiden Frauen, Hildebrandt und Franke, hätten zwei der Kinder (neun und zwölf) von Mai bis August 2023 in „einer konzentrationslagerähnlichen Umgebung“ festgehalten. Beide Kinder seien verletzt gewesen, der Zwölfjährige besonders furchtbar.
Vor Gericht gab Franke vor Verkündung des Urteils eine Erklärung ab: „In den vergangenen vier Jahren habe ich mich entschieden, einem Rat und einer Führung zu folgen, die mich in eine dunkle Wahnvorstellung geführt haben. Meine verzerrte Version der Realität blieb weitestgehend unkontrolliert, da ich mich von jedem isolierte, der mich herausforderte.“ Ihr sei eingeredet worden, dass die Welt ein böser Ort sei, „voll von Polizisten, die kontrollieren, Krankenhäusern, die verletzen, Regierungsbehörden, die Gehirnwäsche betreiben.“ Sie bat am Ende selbst um eine Haftstrafe.

Ruby Franke und Jodi Hildebrandt droht lange Haftstrafe
Ihre Geschäftspartnerin, Jodi Hildebrandt, zeigte sich im Prozess reuelos. Sie gab weiterhin ihren Kindern die Schuld an den Misshandlungen. Sie soll auch treibende Kraft hinter Ruby Frankes Taten gewesen sein.
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Nun werden beide Frauen wohl lange Haftstrafen absitzen müssen. Das Gericht sprach sie in verschiedenen Fällen schuldig, die Strafen liegen jeweils zwischen einem und 15 Jahren. Das genaue Strafmaß legt allerdings nicht der Richter fest, sondern das Utah Board of Pardons and Parole (zu Deutsch: Begnadigungsausschuss von Utah). Da es sich um mehrere Straftaten handelt, werden diese einzeln und aufeinanderfolgend bestraft. Da die Maximalstrafe für sogenannten konsekutive Straftaten bei 30 Jahren liegt, und die einzelnen Taten aufgerechnet zu einer so hohen Strafe führen könnten, könnte beide Frauen jahrzehntelang in Haft sitzen.
Zeit für Ausflüge zu Instagram und Youtube wird es dann wohl nicht mehr geben. (eon)