NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-EsserMallorca-Affäre nach Flutkatastrophe: Ministerin tritt zurück!

Ursula Heinen-Esser läuft durch eine Straße
Ursula Heinen-Esser (CDU) tritt ab (Archvbild)
deutsche presse agentur

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) tritt doch zurück! Nach neuen Enthüllungen um ihren Mallorca-Aufenthalt nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 hatte sie zunächst abgelehnt, ihren Hut zu nehmen. Jetzt die Kehrtwende: Heinen-Esser räumt ihren Posten doch. Die Politikerin sagte am Donnerstagabend, sie habe Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ihren Rücktritt angeboten - und der habe ihn angenommen.

Geburtstagsfeier auf Mallorca mit weiteren CDU-Politikern

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hatte sich wenige Tage nach der Katastrophe im vergangenen Juli mit weiteren Regierungsmitgliedern auf Mallorca getroffen, um den Geburtstag ihres Mannes zu feiern.

Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU), Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) und die damalige Staatssekretärin Serap Güler (CDU) hätten am 23. Juli auf Mallorca an einem gemeinsamen „Abendessen“ teilgenommen, bestätigte Heinen-Esser am Donnerstag einen Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“. Fünf Wochen vor der Landtagswahl gerät die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen durch die Enthüllungen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe noch stärker unter Druck.

Kutschaty: "Rücktritt von Ministerin Heinen-Esser war überfällig"

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im NRW-Landtag Thomas Kutschaty reagierte umgehend auf den Rücktritt von Heinen-Esser: „Der Rücktritt von Ursula Heinen-Esser war überfällig.“ Er bezeichnete Heinen-Essers Reise während der Flutkatastrophe als „instinkt- und pietätslos“ und „ihre Vertuschungsversuche bis zum Rücktritt“ als „unwürdig“. Er forderte die NRW-Landesregierung von Ministerpräsident Wüst auf, weitere Fragen zum „Mallorca-Gate“ zu beantworten. „Ministerpräsident Wüst muss ebenfalls umgehend Antworten liefern. Der Ministerpräsident schaut momentan ständig nach Berlin. Er hätte besser auch mal ein Auge auf sein Kabinett geworfen,“ schrieb der SPD-Politiker in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Pressemitteilung.

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Mallorca-Reise nach Hochwasser: Heinen-Esser stand bereits länger in der Kritik

Die Umweltministerin steht bereits seit längerem in der Kritik, weil sie ihren Mallorca-Aufenthalt nach dem Hochwasser am 15. Juli zwar kurz unterbrochen, dann aber am 16. Juli fortgesetzt hatte. Dies hatte sie im Untersuchungsausschuss des Landtags damit begründet, sie habe ihre minderjährige Tochter und deren Freunde zurückholen müssen, die auf der Insel zurückgeblieben waren.

Als Heinen-Esser dann dem Ausschuss ihre Flugdaten übersandte, wurde klar, dass sie am 25. Juli samt Mann und Tochter ihren regulär und bereits im Februar gebuchten Rückflug angetreten hatte. Heinen-Esser sagte, sie habe ihre Amtsgeschäfte auch auf Mallorca «vollumfänglich» wahrgenommen. (dpa/ swi)