Bruder (10) musste Unfall mitansehen

Mahnwache in Hamburg: 400 Menschen weinen um toten Radfahrer (15)

Ein Ghostbike erinnert an den getöteten Radfahrer.
An der Unfallstelle wurde nach dem Tod des 16-Jährigen ein sogenanntes "Ghostbike" aufgestellt.
twitter/@RadwegH

Ein 15-jähriger Radfahrer wird in Hamburg von einem Lkw erfasst und stirbt – sein Schicksal bewegt Hunderte!
Er hatte sein Leben noch vor sich, hätte noch seinen Führerschein machen können, einen Schulabschluss, wäre irgendwann in seine erste Wohnung gezogen – doch das Leben des 15-Jährigen endet plötzlich. Beim Abbiegen wird der Radfahrer von einem Lkw erfasst und stirbt noch an der Unfallstelle.

Mahnwache in Hamburg: Radfahrer (15) tot!

Hunderte versammeln sich bei Mahnwache: "Es hätte unser aller Kind sein können"

Der schreckliche Unfall passiert am vergangenen Dienstag (29. September): Der 15-Jährige ist in Hamburg-Groß Flottbek unterwegs, sein Bruder (10) muss den tödlichen Unfall mitansehen, wie verschiedene Medien berichten.

Am Samstag veranstaltete der Allgemeine Deutsche Fahrradbund eine Mahnwache, laut Polizeiangaben versammelten sich etwa 400 Menschen am Unfallort. „Es hätte unser aller Kind sein können“, sagt die Mutter einer Mitschülerin des getöteten 15-Jährigen: „Ich bin erschüttert und fassungslos, dass sich da relativ wenig tut, Ich habe selbst große Angst vor Lkw, habe Angst um meine drei Kinder und unendliches Mitgefühl für diese Familie.“

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Dutzende Menschen legen Blumen nieder und beten

Auf einer abgesperrten Straße legen sich Menschen in einer Protestaktion auf die Straße.
Die Teilnehmer der Mahnwache am Samstag (2. September) legen sich mit ihren Fahrrädern an der Unfallstelle auf den Asphalt, um auf die Gefahren des Straßenverkehrs für Radfahrende aufmerksam zu machen.
RTL

Zur Erinnerung an den 15-Jährigen und den Horror-Unfall wurde an der Unfallstelle ein sogenanntes Ghostbike aufgestellt. Die weiß-lackierten Räder sind in vielen Städten zu finden und zeugen von tödlichen Unfällen mit Radfahrern. Symbolisch legten sich die Anwesenden gemeinsam mitten auf die Straße, neben ihnen ihre Fahrräder.

Es ist bereits der siebte tödliche Radunfall in Hamburg in diesem Jahr, der dritte durch das Rechtsabbiegen eines LKWs. Für den ADFC eine untragbare Situation: „Dieses Töten muss sofort aufhören. Die Forderungen sind da, sofort verbindliche Abbiegeassistenten in LKWs einzurichten: Nicht nur in neuen, sondern auch in bereits sich im Betrieb befindlichen Lkw sind diese umgehend nachzurüsten“, verlangt Vorstandsmitglied Thomas Lütke im RTL-Interview. Abbiegeassistenten warnen LKW- und Busfahrer vor Radfahrern und Fußgängern im toten Winkel des Fahrzeugs. Ab 2024 werden sie für neue Fahrzeuge EU-weit verpflichtend. (fga, ibü mit dpa)