Lachend beim Sektempfang in KiewInnenministerin Nancy Faeser: „Das Foto bereue ich“

ARCHIV - 25.07.2022, Ukraine, Kiew: Nancy Faeser (l-r, SPD), Bundesministerin für Inneres und Heimat, Anka Feldhusen, Botschafterin von Deutschland in der Ukraine, Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Boxprofi, und Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, stehen auf einem Balkon der Residenz der deutschen Botschafterin in der Ukraine. (zu "Faeser bereut Sektglas-Szene auf Balkon in Kiew") Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Faeser und Heil besuchen Ukraine (Foto vom 25.Juli 2022)
cgt jai htf, dpa, Christophe Gateau

Ein lockerer Sektempfang und das mitten in einem Krieg: DAS hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Sozialminister Hubertus Heil viel Kritik eingebracht. Innenministerin Faeser bereut die Szene inzwischen, wie sie nun sagte.
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Haben das gleiche Getränk wie Klitschko gewählt

Bundesinnenministerin Nancy Faeser bereut diese Szene von ihrer Reise in die ukrainische Hauptstadt Kiew Ende Juli. Fotos und Videos zeigten die SPD-Politikerin mit ihrem Parteikollegen und Arbeitsminister Hubertus Heil, Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und der deutschen Botschafterin Anka Feldhusen auf dem Balkon der Residenz der Botschafterin. Die vier halten Sektgläser, teils lachen sie in die Kameras von Journalisten.

Als Faeser bei der Veranstaltungsreihe „RND vor Ort“ des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Dienstagabend in Potsdam mit einem dieser Bilder konfrontiert wurde, sagte sie: „Das Foto bereue ich.“ Es sei „sicherlich nicht angemessen“ gewesen.

Zugleich sei das Bild leicht zu erklären, weil in Kiew im Moment wieder normales Alltagsleben eingekehrt sei, obwohl das angesichts von Kriegsverbrechen und anhaltenden Kämpfen im Osten des Landes kaum zu begreifen sei. „Die Leute gehen einkaufen. Es sind wieder im öffentlichen Raum Blümchen gepflanzt. Die Menschen gehen in Bars, sie sitzen in Cafés, sie gehen ihrer Arbeit nach.“

Das sei schwer nachzuvollziehen, aber das sehe man letztlich auch auf dem Bild, sagte Faeser. „Wir waren abends eingeladen bei der Botschafterin und mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko und haben letztlich das gleiche Getränk wie er gewählt.“ Die Innenministerin betonte: „Ich würde das nicht mehr machen. Weil das etwas ausdrückt, was unangemessen ist, wenn man aus einem anderen Land kommt.“

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Vergleich mit Laschet-Lacher weist Faeser zurück

ARCHIV - 17.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Erftstadt: Armin Laschet (CDU), damaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, lacht, während Bundespräsident Steinmeier (nicht im Bild) ein Pressestatement gibt. Der Lacher im Flutgebiet hatte dem früheren Unions-Kanzlerkandidaten viel Kritik eingebracht. (zu dpa: «Der Fauxpas im Flutgebiet - Ein Jahr "Laschet lacht"») Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Laschet lacht bei Steinmeier-Rede während der Flutkatastrophe im Sommer 2021.
mb pa kno, dpa, Marius Becker

Einen Vergleich des Fotos mit dem vieldiskutierten Bild aus dem vergangenen Sommer, das den damaligen Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) lachend beim Besuch in einem deutschen Flutgebiet zeigte, wies Faeser zurück. Schließlich habe in Kiew Alltag geherrscht. „Das ist etwas anderes, als wenn ich jetzt mit einem Sektglas im Osten des Landes gewesen wäre.“

Faeser und Heil hatten neben Kiew auch die vom Krieg zerstörte Stadt Irpin besucht. Die Bilder vom Balkon der Botschafterin hatten in den sozialen Medien empörte Kommentare nach sich gezogen. Der Generalsekretär der CDU, Mario Czaja, gehörten zu den prominenten Stimmen, die sich kritisch dazu äußerten. (dpa/eku)

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