Weil er seine Frau so schrecklich vermisst

Liebeskranker Vietnamese will 2.000 Kilometer nach Indien paddeln

Dass Liebe nicht nur durch den Magen geht, sondern auch den Verstand ausschalten kann, hat ein Vietnamese mit einer waghalsigen Aktion bewiesen. Mit einem Schlauchboot wollte der 37-Jährige von Thailand zu seiner Frau nach Indien zu paddeln – eine Reise von 2.000 Kilometern. Nach knapp drei Wochen ist die "Mission Liebe" gescheitert, der Mann aber in Sicherheit.

Paddler in Thailand gerettet

Der Paddler sei mit wenig verbliebenen Vorräten an Bord gerettet worden, berichtete die "Bangkok Post" am Mittwochabend unter Berufung auf einen Sprecher der thailändischen Marine. Er befand sich noch immer in thailändischen Gewässern. Der 37-Jährige hatte nach eigenen Angaben vor zwei Jahren geheiratet, wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie von seiner Ehepartnerin getrennt.

Vietnamese hatte kaum noch Vorräte im Schlauchboot

Fischer entdeckten das Gummiboot des liebeskranken Vietnamesen etwa 14 Kilometer vor den Similan-Inseln in der Andamanensee und riefen Hilfe. Meerespark-Ranger machten sich zu der Stelle auf und fanden den Mann. Zu diesem Zeitpunkt sei er bereits 18 Tage unterwegs gewesen, hieß es. Bei sich hatte der 37-Jährige den Angaben zufolge nur eine fast leere Trinkwasserflasche, einen Koffer und zehn Packungen Instantnudeln. Auf einem von der Royal Thai Navy verbreiteten Foto ist er in seinem blau-gelben Schlauchboot zu sehen – und offenbar wohlauf.

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Verliebter Mann muss auf Wiedersehen mit Ehefrau noch warten

Er sei am 2. März von Ho-Chi-Minh-Stadt nach Bangkok geflogen, sagte der Vietnamese den Helfern. Von dort habe er nach Indien weiterfliegen wollen, aber kein Visum bekommen. Nach eigenen Angaben nahm der schwer Verliebte daraufhin kurzentschlossen einen Bus nach Phuket im Süden Thailands und kaufte dort das Schlauchboot. Am 5. März stach er demnach in See.

Nach seiner Rettung wurde der Vietnamese von Mitarbeitern des Nationalparks Mu Ko Similan betreut. Noch ist unklar, wann er seine Frau endlich wiedersehen kann. (dpa/bst)