Heute soll die Entscheidung fallen

Letzte Hoffnung für Bärin Gaia: Abschuss oder Gnadenhof?

Problembär "Gaia": Sie hat Andrea Papi umgebracht
Problembär "Gaia": Sie soll Andrea Papi umgebracht haben. Jetzt könnte ihr Abschuss entschieden werden.
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Bange Stunden im italienschen Ort Trient!
Darf Bärin Gaia weiterleben oder wird heute ihr Todesurteil beschlossen? „Jedes Tier hat das Recht zu leben“ Tierschützer demonstrieren vor dem Verwaltungsgericht und hoffen, so den Abschuss zu verhindern.

Wird die Tötung doch noch gestoppt?

Aktivisten mit Protestschildern vor dem Verwaltungsgericht in Trient
Tierschutz-Aktivistin Alessia (r.) protestiert schon seit einem Monat. Sie will, dass Bärin Gaia weiterleben darf.
Felix Balß, Felix Balß

Auf dem Papier ist sie nur eine Nummer. „JJ4“ heißt die Bärin Gaia in der Verhandlung im italienischen Verwaltungsgericht in Trient. Seit 9.00 Uhr wird über die Zukunft des Tieres verhandelt. Für den Präsidenten der Provinz Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti ist die Sache klar, die Bärin muss geschossen werden.

Denn sie hatte laut offiziellen Angaben Anfang April einen 26-jährigen Jogger angefallen und getötet. Daraufhin erließ Fugatti, ein Dekret zur Tötung des Bären. Nach einer Klage von Tierschützern setzte ein Gericht diese Anweisung zunächst aus.

Bärin Gaia könnte auf einem Gnadenhof landen

Rund 15 Polizisten beschützen das Gebäude, in dem die Verhandlung stattfindet.
Polizisten bewachen das Verwaltungsgericht. Hier wird über die Zukunft des Tieres entschieden.
Felix Balß, Felix Balß

Nach dem Vorfall wurde das Tier gefangen und in ein Wildgehege in der Region gebracht. Dort soll es aber nicht bleiben. Deshalb hat sich ein Gnadenhof in Niederbayern bereit erklärt, Gaia bei sich aufzunehmen. Die Aktivisten haben sich heute vor dem Verwaltungsgericht versammelt. Rund 50 von ihnen protestieren mit Schildern und Sprechchören. Auf den Schildern stehen Parolen wie „Freie Bären – Fugatti in den Käfig“ oder „Freiheit für Tiere – Freiheit für alle“.

Tierschützerin Alessia protestiert schon seit einem Monat und ist auch heute wieder dabei. „Wir sind hier und hoffen, dass sie uns im Gericht hören. Denn jedes Tier hat ein Recht darauf zu leben“, sagt sie unserem RTL-Reporter vor Ort.

Lese-Tipp: Nach Bärenangriff in Italien: 26-Jähriger stirbt beim Joggen

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Demonstration vor dem Verwaltungsgericht verboten

Eigentlich wollten die Aktivisten direkt vor dem Verwaltungsgericht demonstrieren. Das wurde ihnen aber verboten. Deshalb stehen sie jetzt gut 100 Meter entfernt – immer noch nah genug, dass sie im Verhandlungsraum gehört werden. Die Polizei ist auch vor Ort und bewacht das Gericht. Bis zum jetzigen Zeitpunkt bleibt es friedlich. Die Aktivisten geben die Hoffnung nicht auf, dass die Entscheidung um Leben oder Tod von Gaia ein weiteres Mal verschoben wird. Laut einem Anwalt der Tierschützer soll nun die finale Entscheidung in den kommenden Tagen per Verkündung mitgeteit werden. (ndi, mit dpa)