Urteil gegen Aktivisten im Schnellverfahren
Angreifer reicht's: Klimakleber mit "Stinkbombe" beworfen

In der Bamberger Innenstadt geht nichts mehr.
Ausgerechnet im Feierabendverkehr klebt sich die Letzte Generation auf der Kapuzinerstraße fest. Dann fliegen Dosen auf die Aktivisten, eine davon mit einer widerlich stinkenden Flüssigkeit. Aber es sind nicht die Angreifer, die vor Gericht müssen.
Polizei vermutet Attacke mit Fischdose
Die schlechte Stimmung gegen ihre Blockade bekommen die Aktivisten der Letzten Generation am Mittwochabend (5. Juli) deutlich zu spüren. Laut einer Augenzeugin habe ein Mann ein Behältnis mit einer übel riechenden Flüssigkeit geworfen. Ob es sich bei dem Angreifer um einen verärgerten Autofahrer gehandelt hat, lässt sich allerdings nur vermuten.
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Die Polizei Oberfranken bestätigt die Attacke dem Portal t-online. Es sei zumindest keine ätzende Flüssigkeit gewesen. Die Waffe könnte möglicherweise eine Fischdose gewesen sein, so ein Polizeisprecher. Und auch Augenzeugen berichten von einem ekelhaften fischigen Geruch, der sich nach dem Angriff verbreitet haben soll.
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Schnellverfahren gegen Aktivisten
Der stinkende Übergriff auf die Letzte Generation sei laut Polizei nicht als Straftat zu betrachten. Stattdessen müssen sich die gelösten Aktivisten jetzt vor Gericht verantworten. In einer Mitteilung der Letzten Generation heißt es, alle sechs Aktivisten seien nach der Räumung in Polizeigewahrsam genommen wurden.
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Gegen fünf von ihnen ist nun ein Schnellverfahren eingeleitet worden. Doch davon will sich die Bewegung nicht stoppen lassen. Theodor Schnarr, Sprecher der Letzten Generation sagt: „Weder die Präventivhaft noch Schnellverfahren werden uns davon abbringen, auch in Bayern gegen den unverantwortlichen Kurs unserer Regierung zu protestieren.“
Demnach soll es insbesondere im August weitere Aktionen in Bayern geben. (okr)