Ermittler „zu 99 Prozent sicher“

Leichen an Mallorca-Strand sind höchstwahrscheinlich die vermissten deutschen Segler

Leichenfund auf Mallorca
Cala Mendia : Wegen des hohen Wellenganges konnte die Leichen jeweils erst einen Tag nach ihrer Entdeckung geborgen werden.
dpa, Clara Margais

Die letzte Bestätigung steht noch aus, aber es gibt keine realistische Hoffnung mehr, dass sie überlebt haben.

Die an der Ostküste Mallorcas gefundenen Leichen sind nach aller Wahrscheinlichkeit die vermissten Segler. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, seien die Ermittler „zu 99 Prozent“ sicher, dass es sich um den 53-jährigen Vater und seinen 19-jährigen Sohn handelt. Ihre Badebekleidung sei identisch mit den Angaben ihrer Familie gewesen.

Anwohner entdeckt Leiche in einer Bucht

Endgültige Gewissheit soll eine DNA-Analyse bringen, deren Ergebnis in zwei bis drei Wochen erwartet wird.

Die erste Leiche hatten Passanten schon am Sonntagabend bei der Cala Morlanda entdeckt. Das Meer war jedoch so aufgewühlt, dass die Polizei den Körper erst am Montag bei der Cala Falcó knapp zehn Kilometer weiter südlich bergen konnte. Die zweite Leiche wurde Montagabend in Porto Cristo gesichtet, das zwischen Cala Morlanda und Cala Falcó liegt. Auch dort erschwerte hoher Wellengang die Bergung, die erst am Dienstag gelang.

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Die beiden Männer waren vor eineinhalb Wochen im Mittelmeer verschwunden. Trotz einer Unwetterwarnung wollten sie mit neun Meter langen Segelboot „Makan Angin“ von Cala Galdana aus in das etwa 90 Kilometer entfernte Cala d'Or auf Mallorca übersetzen.

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Große Suche der Seenotrettung blieb erfolglos.

Angehörige hatten zuletzt am Vormittag dieses Tages Kontakt mit ihnen und alarmierten die Polizei, als sie bis zum Abend nichts weiter von ihnen hörten. Der Fundort der Leichen liegt auf der Strecke zu ihrem geplanten Zielhafen. Eine großangelegte Suche der Seenotrettung mit Schiffen und aus der Luft, zeitweise mit Unterstützung französischer Kräfte, blieb erfolglos.

Unterdessen erlag am Dienstag ein 69 Jahre alter deutscher Urlauber auf dem Weg ins Krankenhaus einem Herzinfarkt. Der Mann war mit seinem Sohn am Strand von Port de Sóller im Nordwesten der Insel, als Rettungsschwimmer ihn leblos im Wasser treibend sahen und an Land holten.

In den vergangenen Wochen häuften sich auf Mallorca die Badeunfälle. Zuletzt hatten insgesamt drei Urlauberinnen, zwei Deutsche und eine Französin, beim Baden einen Herzstillstand erlitten. Alle starben an den Folgen. (dpa/uvo)