Prozess wird neu aufgerollt

Leiche lag monatelang unter seiner Matratze - Angeklagter Marco T. wieder vor Gericht

Angeklagter Marco T. beim Prozess 2020
Angeklagter Marco T. beim Prozess 2020.
RTL Nord

Er soll einen jungen Brasilianer mit Drogen betäubt, zum Sex gezwungen und getötet haben. Anschließend lässt er die Leiche in seiner Wohnung verwesen. Drei Jahre später steht der Angeklagte Marco T. (48) erneut vor Gericht. Die Anklage lautet wieder auf Mord, Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung. Damals wurde der 48-Jährige bereits wegen Mordes, schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und weiterer Taten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Doch der Bundesgerichtshof (BGH) hebt das Urteil im vergangenen Jahr auf.

Verurteilung wegen Mordes nicht möglich

In seinem Beschluss hat der BGH das Mordurteil dann jedoch als nicht tragfähig eingestuft und lässt den Fall neu bewerten, dieses Mal von einer anderen Strafkammer des Hamburger Landgerichts. Grund hierfür sei, dass aufgrund der starken Verwesung der Leiche nicht mehr genau geklärt werden konnte, woran der 28-Jährige gestorben ist: An den Drogen, der Vergewaltigung oder das Zuhalten des Mundes, damit die Hilfeschreie nicht zu hören sind.

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Erster Prozesstag ohne Öffentlichkeit

Nachdem der Prozess am Donnerstagmorgen (19.1.) um 9.15 Uhr beginnt, hat die Verteidigung den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt. Dem wurde stattgeben. Grund dafür, dass die Presse den Saal verlassen muss, seien die heutigen drei Zeugen, die vernommen werden. Sie sollen Bekannte des Angeklagten Marco T. sein und sehr intime, sexuelle Details preisgeben. (dpa/adr)