Trolling und Internet-Missbrauch

"Lasst uns endlich trauern!" Archie Battersbees Familie leidet unter Anfeindungen

Hollie Dance im "ENEX"-Interview.
Hollie Dance bittet darum, endlich in Ruhe trauern zu können.
ENEX

Die Familie des 12-Jährigen Archie Battersbee, der im vergangenjahr wohl in Folge einer Internet-Challenge zunächst monatelang im Koma lag und letztendlich starb, kommt noch immer nicht zur Ruhe. Die Familie soll im Internet Opfer von Anfeindungen sein. Nun wendet sich Archies Mutter Hollie Dance an die Öffentlichkeit.

Der Fall "Archie Battersbee" bewegte die ganze Welt

Archie Battersbee im Krankenhaus
Die lebenserhaltenden Maschinen des 12-jährigen Archie Battersbee wurden im August abgestellt.
RTL

Nach vielen Monaten der Ungewissheit musste sich die Familie von Archie Battersbee im August letzten Jahres endgültig von dem 12-Jährigen verabschieden. Nachdem der Junge vermutlich an einer Internet-Challenge teilgenommen hatte, lag der Schüler seit April im Koma. Es folgte ein Justiz-Krimi, am Ende wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt, Archie starb. Die offizielle Todesursache: Hirnverletzung nach Strangulation.

Trolling und Internet-Missbrauch: Archies Familie kommt noch immer nicht zur Ruhe

Doch auch jetzt, rund ein halbes Jahr nach Archies Beerdigung in seinem Heimatort Southend in Großbritannien, scheint die Familie noch immer nicht zur Ruhe zu kommen.

Wie das britische Magazin „Echo“ berichtet, soll Archie Battersbees Familie Opfer von Internetanfeindungen sein. Archies Mutter, Hollie Dance, appelliert: Die Anfeindungen, denen sie und die gesamte Familie nach wie vor ausgesetzt seien, müssten angegangen werden. Es handle sich bei dem Trolling und den Angriffen im Netz um ein ernstzunehmendes Problem.

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"Ich glaube, es ist einfach ein Fall von Neugierde"

Wie „Echo“ berichtet, kam der führende Gerichtsmediziner Lincoln Brooks nach abschließenden Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass es sich nicht um Selbstmord handelte. Er gehe vielmehr davon aus, dass Archies Schicksal ein Fall von fataler Neugierde gewesen sei: „Er hatte nicht die Absicht, sich selbst zu verletzen, sondern hatte dies versehentlich während eines schief gelaufenen Streiches oder Experiments getan.“

Archies Mutter sollen die Untersuchungsergebnisse dabei geholfen haben, einige Antworten zu bekommen, manche Fargen seien aber immer noch offen. „Es ist Zeit, dass wir als Familie trauern können“, so der Wunsch der verwaisten Mutter. (vho)