Nach Attacke im Gerichtssaal: Jetzt spricht die Richterin
„Er wollte mich unbedingt ausschalten“

„Wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich mehrere Schläge auf den Kopf nicht überlebt.“
Richterin Mary Kay Holthus (62) sitzt nun selbst als Zeugin vor Gericht. Im Prozess gegen Deobra R. (30) äußert sie sich zu dem Angriff auf sie und sagt, auch heute noch habe sie mit den Verletzungen zu kämpfen. Der Angeklagte hatte sie am 3. Januar 2024 während eines anderen Prozesses im Gerichtssaal über den Richtertisch hinweg angesprungen und verletzt.
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Las Vegas: Angeklagter schleuderte Richterin gegen Steinwand
Mary Kay Holthus, Richterin am Bezirksgericht von Clark County, ist die erste Zeugin, die im Prozess gegen Deobra R. wegen versuchten Mordes aufgerufen wird. Der Angeklagte hatte die 62-Jährige am 3. Januar über die Richterbank hinweg angegriffen und verletzt. Mehrere Beamte waren nötig, um die Attacke zu beenden. R., der zu der Zeit noch auf eine Bewährungsstrafe hofft, dreht völlig durch, als sich abzeichnet, dass er ins Gefängnis kommen würde.
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„Das nächste, was ich weiß, ist, dass er buchstäblich über den Verteidigungstisch flog, bevor ich überhaupt etwas tun konnte, und mich einfach gegen die Wand schleuderte", so die Richterin. „Ich weiß nicht, was mich wo getroffen hat", zitiert sie die New York Post. Der Angriff sei so schnell passiert, dass sie nicht damit gerechnet hätte. Er schlägt ihren Kopf gegen eine Marmorwand, packt sie an den Haaren, nur um sie wieder zu Boden zu schleudern. Anschließend habe sie sich wie ein Fötus zusammengerollt, bis Gerichtsdiener ihn überwältigen.
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Mary Kay Holthus: „Ich war ihm nicht gewachsen“

„Wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich mehrere Schläge auf den Kopf nicht überlebt, und das war ja klar, dass es seine Absicht war. Also bin ich sehr dankbar." Deobra R. ist am Tag ihrer Aussage auch im Saal – diesmal gefesselt mit Handschellen und einer Spuckhaube über dem Kopf. Mehrere Beamte umstellen ihn. Angaben seiner Familie nach soll er unter Schizophrenie und einer bipolaren Störung leiden.
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Wegen einer versuchten Körperverletzung im Jahr 2023 ist er inzwischen zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Hinzu kommen noch die neuen Anklagen wegen versuchten Mordes, Körperverletzung, Einschüchterung eines Amtsträgers durch Androhung von Gewalt, Erpressung und Missachtung der Sicherheit einer Person mit der Folge erheblicher körperlicher Schäden. Richterin Holthus dankt derweil ihren Beamten: „Wenn sie nicht da gewesen wären, wäre ich jetzt nicht hier. Ich war ihm nicht gewachsen.“ (xes)