Bot einer neuseeländischen Supermarktkette"Delikat und herzhaft": KI erstellt Rezept für "mysteriösen Eintopf" mit Menschenfleisch

Classic goulash
Die Künstliche Intelligenz einer neuseeländischen Supermarktkette hat einen Eintopf mit Menschenfleisch vorgeschlagen. (Symbolbild)
Getty Images, lenazap

Das ist ganz schön nach hinten losgegangen! Eigentlich wollte die neuseeländische Supermarktkette Pak’nSave ihren Kunden nur das Leben erleichtern: Wer keine Ahnung hat, was gekocht werden soll, konnte einfach die Lebensmittel, die er noch zu Hause hat, auf der zugehörigen Webseite eintippen – und die Künstliche Intelligenz generiert dann ein paar Rezepte. So einfach, so gut. Doch das Problem: Die KI spuckte ziemlich eklige Gerichte aus...

User erstellen per Bot gefährliche Rezepte

Künstliche Intelligenz ist die Zukunft und bald nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken! Oder vielleicht doch nicht? Der Eintopf aus Menschenfleisch zeigt in jedem Fall, dass man ihr nicht immer blind vertrauen sollte.

Der im Juli veröffentlichte „Savey Meal-Bot“, der den neuseeländischen Supermarkt-Kunden von Pak’nSave eigentlich helfen sollte, macht ganz entspannt Rezeptvorschläge für Gerichte, die nicht nur unappetitlich sind – sondern sogar echt gefährlich werden können, sollte man versuchen sie nachzukochen.

Wie der Spiegel berichtet, basiert die KI auf GPT-3.5 von OpenAI, wo auch ChatGPT zugehört. Ein Merkmal dieser KI: lustige Sprüche. Das Problem der Neusseländer: Offenbar gar es für ihren Bot keinen funktionierenden Echtheit- bzw. Glaubwürdigkeitscheck, sodass kreative User am Ende Pfannengerichte mit Oreo-Keksen und Gemüse empfohlen bekamen. Lecker!

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Eintopf mit Menschenfleisch - lecker!

Eigentlich basierte das Ganze auf einer gut gemeinten Idee und sollte dafür sorgen, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden und auch Reste verwertet werden. Denn mal ehrlich: Wie oft standen Sie schon vor Ihrem Kühlschrank und wussten nicht, was Sie aus dem vorhandenen Lebensmittel bloß noch zaubern sollen? Wenn eine KI einem dabei hilft – super!

Oder auch nicht. Manche Nutzer tobten sich regelrecht aus: So blamierten sie Pak’nSave damit, dass sie gefährliche „Zutaten“ wie Ammoniak oder Bleiche in die KI eingaben.

Wie wär’s mit folgendem Rezept für’s nächste Familienessen? Einfach die Zutaten „Menschenfleisch, Zwiebeln, Kartoffeln und Möhren“ in die Zutatenliste des Bots eingeben – und schon haben Sie die Anleitung für einen „mysteriösen Eintopf“! Als wäre das nicht schlimm genug, versah der Bot die Mahlzeit auch noch mit den Worten „delikat und herzhaft“.

Supermarktkette überarbeitet ihr Tool

Ob wirklich irgendjemand auf die Idee kommt, das Kannibalen-Rezept nachzukochen, bleibt fraglich. Foodstuffs, das Unternehmen hinter Pan’nSave, musste trotzdem auf die ominösen Rezepte reagieren, die im Internet längst zu einem viralen Hit geworden sind.

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Auf Anfrage der Zeitung New Zealand Herald, so heißt es bei Spiegel weiter, wolle man Regeln aufstellen, um zu „verhindern“, dass Dinge eingegeben werden, die gar keine echten, genießbaren Zutaten sind. Die KI-Technologie sei noch in der Entwicklung und man wolle Eingabemöglichkeiten weiter verfeinern. (vdü)