Sie könnten zur Bedrohung gegen die Menschheit werden

Experten warnen: Künstliche Intelligenz so gefährlich wie Atom oder Pandemien!

ARCHIV - 25.05.2023, Bayern, München: Sam Altman, Geschäftsführer (CEO) von OpenAI und Erfinder der KI-Software ChatGPT, nimmt an der Technische Universität München (TUM) an einer Podiumsdiskussion teil. Eine Reihe führender Experten für Künstliche Intelligenz sieht in der Technologie eine potenzielle Gefahr für die Menschheit und hat dazu aufgerufen, die Risiken ernst zu nehmen. (zu dpa "Experten mahnen Fokus auf Risiken von Künstlicher Intelligenz an") Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
ChatGPT-Gründer Sam Altman sieht selbst Risiken bei künstlicher Intelligenz.
shp vco, dpa, Sven Hoppe

So gefährlich wie die gefährlichsten Waffen?!
Wie bitte? Laut Experten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz (KI) könnten die hochentwickelten Maschinen bald zur Bedrohung für die Menschheit werden! In einem schriftlichen Statement rufen sie nun zum Handeln auf.

Industrie befürchtet Missbrauch im Krieg und Fakes

Die Mitteilung ist nicht lang. Doch das macht sie nicht weniger unheimlich. „Das Risiko einer Vernichtung durch KI zu verringern, sollte eine globale Priorität neben anderen Risiken gesellschaftlichen Ausmaßes sein, wie etwa Pandemien und Atomkrieg." Unterzeichnet ist das Statement von hunderten Professoren, Technikunternehmern und Personen des öffentlichen Lebens. Darunter ist auch Sam Altmann, CEO des Unternehmens OpenAI. Die Firma ist Hersteller von ChatGPT, einem automatisierten System, das menschliche Sätze bilden und Fragen detailliert beantworten kann. Seit Ende des vergangenen Jahres verkörpert ChatGPT durch einen Rekordansturm von Nutzenden den bevorstehenden Siegeszug von künstlicher Intelligenz. Und ausgerechnet jetzt tritt Altmann als Schöpfer selbst auf die Bremse. Müssen wir also Angst vor den Fähigkeiten der KI haben?

Die KI-Industrie weiß zwar um das Potential der Technik, doch offenbar sieht sie auch ernsthafte Risiken. Und zwar für den missbräuchlichen Einsatz ihrer Technik in Kriegen oder durch Falschinformationen, wie sie als Grund anführt. Dass uns schon bald Maschinen beherrschen, müssen wir aber vorerst nicht befürchten. Oder etwa doch?

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EU will freiwillige Regulierung

Auf der Website des Zentrums für KI Sicherheit, das die Stellungnahme veröffentlichte, warnen die Experten zudem vor einer Abhängigkeit von Maschinen. „Auch wenn KI-Systeme unter menschlicher Beteiligung eingesetzt werden, sind KI-Agenten zunehmend in der Lage, autonom zu handeln und Schaden anzurichten“, heißt es auf der Website. Im Klartext: Selbst die Experten haben Angst davor, dass die Technik außer Kontrolle geraten könnte.

Zuletzt sorgte bereits Elon Musk für Wirbel, der in einem anderen Statement einen Entwicklungsstopp über sechs Monate für künstliche Intelligenz gefordert hatte. Als Grund nannte er die zu rasante Entwicklung. Später kam heraus, dass er selbst an künstlicher Intelligenz arbeitet.

Offenbar teilt die zuständige Kommission der EU die Bedenken – und plant für die Zukunft Richtlinien für den verantwortungsvollen Umgang von künstlicher Intelligenz. Doch bis die formuliert sind, will sie OpenAI für eine „freiwillige Regulierung“ gewinnen. Da dürfte die Initiative der KI-Industrie um Sam Altmann gerade recht kommen. (jak/Reuters)

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