Erst Olympische Winterspiele, "aber dann?“

Krieg in Europa nach Olympia? Wie eine schwedische Zeitung auf den Ukraine-Konflikt blickt

Russian President Vladimir Putin listens to a journalist's question during a joint news conference with Hungary's Prime Minister Viktor Orban following their talks in the Kremlin in Moscow, Russia, Tuesday, Feb. 1, 2022. Putin says the U.S. and its allies have ignored Russia's top security demands. In his first comments on the standoff with the West over Ukraine in more than a month, Putin said Tuesday that the Kremlin is still studying the U.S. and NATO's response to the Russian security demands received last week. (Yuri Kochetkov/Pool Photo via AP)
Russlands Präsident Putin bleibt in seinen Äußerungen deutlich: Die Ukraine darf seiner Ansicht nach kein Nato-Mitglied werden - sonst steigt in seinen Augen die Kriegsgefahr.
AZ, AP, Yuri Kochetkov

Kommt es zum Krieg in der Ukraine? Die diplomatischen Gespräche gehen in die nächste Runde. Nach Ansicht der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“ könnte aber ein ganz anderer Aspekt im Moment eine kleine Atempause bieten: Olympia in China.

"Vielleicht geben die Olympischen Spiele eine kleine Verschnaufpause bei dem Konflikt"

„Die neue Sicherheitsordnung, die China und Russland vorantreiben wollen, baut auf dem Recht des Stärkeren. Aber sie baut auch auf Krieg als eine akzeptable Methode zur Lösung von Konflikten zwischen Ländern. Die Folgen können völlig unüberschaubar sein. Sowohl die USA als auch Europa verstehen das“, schreibt die sozialdemokratische Tageszeitung „Aftonbladet“ in ihrem Kommentar. „Wenn die Olympischen Spiele am 20. Februar zu Ende sind, dann ist der Boden in der Ukraine weiterhin gefroren. Dass Wladimir Putin dem Fest in Peking kaum die Show stehlen will, damit können wir wohl rechnen, aber dann?“

Der Ball liege beim Kreml. „Vielleicht geben die Olympischen Spiele eine kleine Verschnaufpause bei dem Konflikt. Gemäß der Tradition aus dem antiken Griechenland herrscht während Olympischen Spielen Waffenruhe. Vielleicht auch nicht. So oder so sind sie in drei Wochen zu Ende.“

Johnson will mit Putin telefonieren

Russlands Präsident Putin bleibt derweil in seinen Äußerungen deutlich: Die Ukraine darf seiner Ansicht nach kein Nato-Mitglied werden - sonst steigt in seinen Augen die Kriegsgefahr. Um Entspannung in den Konflikt zu bekommen, will der britische Premier Boris Johnson mit Wladimir Putin telefonieren. Der niederländische Premier Mark Rutte hat einen Besuch beim ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj geplant. Johnson war dort bereits am Dienstag zu Gast.

Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarschs in der Nähe der Ukraine befürchtet der Westen, dass Russland in die Ukraine einmarschieren will. Der Kreml bestreitet das. Für möglich gehalten wird auch, dass Ängste geschürt werden sollen, um die Nato-Staaten zu Zugeständnissen bei den Sicherheitsgarantien zu bewegen. Moskau hat einen entsprechenden Forderungskatalog an die Nato und die USA gerichtet, darin enthalten ist unter anderem ein Ende der Nato-Osterweiterung. Beide lehnen die Kernanliegen Russlands ab, haben aber in schriftlichen Antworten einen Dialog angeboten.

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