Wegen verschärfter Corona-Lage
Kommt jetzt 2G in Schleswig-Holstein?

Die Schleswig-Holsteinische Landesregierung sei auf die wieder ansteigenden Corona-Infektions-zahlen im Winter vorbereitet. Das sagte Ministerpräsident Daniel Günther in der Sitzung des Landtages am Donnerstag. Außerdem bereite die Regierung eine Verschärfung der Maßnahmen vor, wie etwa ein Wechsel zum 2G-Modell für größere Veranstaltungen im Innenbereich. Auch über mobile Impfstationen und die Möglichkeit kostenfreier Tests werde in der kommenden Woche beraten. Auf eine flächendeckende 2G-Regelung will sich Daniel Günther aber noch nicht festlegen.
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Minister mit ihrer Geduld am Ende
„Viele haben sich super verhalten, aber der Geduldsfaden für Menschen, die sich noch immer nicht angemessen verhalten, ist gerissen“, so Daniel Günther. Dem Ministerpräsidenten reißt der Geduldsfaden, Gesundheitsminister Heiner Garg „die Hutschnur“ – vor allem, wenn er Menschen sehe, die glaubten, sie seien unverwundbar. Im Bund habe Garg daher schon im Mai auf die Notwendigkeit einer dritten beziehungsweise Booster-Impfung gedrängt und wolle diese nun auch in Schleswig-Holstein, zunächst für vulnerable Gruppen und Menschen ab 60 Jahren, möglich machen.
Eine Impfung verringere die Gefahr, im Krankenhaus zu landen und zu sterben. „Ich kann niemanden verstehen, der sich nicht dazu entscheidet“, so Ministerpräsident Daniel Günther weiter. Er drängt auf eine deutschlandweite Impfpflicht für Menschen in Gesundheits- und Heilberufen. Die Minister hoffen in der anstehenden Beratung mit den Länderchefs auf ein einheitliches Vorgehen.
Weihnachtsmärkte können stattfinden
Gelinge es nicht die Infektionen weiter nach unten zu drücken, seien staatliche Eingriffe nötig. „Wir reden von Masken und Testungen“, so Ministerpräsident Daniel Günther. Die Weihnachtsmärkte vor allem im Außenbereich könnten aber wie geplant stattfinden. Veranstalter sollten sich jedoch ab Ende November auf eine 2G-Regelung, also einen Einlass nur für Geimpfte und Genesene, einstellen.
Auch Besuche von Angehörigen in Pflegeheimen und Krankenhäusern sollen in der Advents- und Weihnachtszeit weiter möglich sein. Dafür müssten dann auch Geimpfte und Genesene einen negativen Corona-Test am Eingang vorweisen. „Es gilt die besonders Schutzbedürftigen zu schützen“, so Gesundheitsminister Heiner Garg. Die meisten Ansteckungen passierten noch immer im privaten Bereich, nicht in der Schule oder am Arbeitsplatz.
Anderen Bundesländern aushelfen
Die Impfquote hängt laut Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten unweigerlich mit der Krankenhausauslastung zusammen. Je höher die Impfquote, umso weniger Menschen landeten mit einem starken Krankheitsverlauf im Krankenhaus. Noch sei die Lage in den Krankenhäusern des Landes entspannt, so Günther. „100 Betten auf Intensivstationen stehen sofort zur Verfügung, 400 weitere Betten können gestellt werden“. Das Land bereite sich außerdem darauf vor, schwerkranke Covid-Patienten aus anderen Bundesländern aufzunehmen. „Mit diesem vorausschauenden Weg haben wir die niedrigsten Corona-Fälle. Daran merkt man, dass der Schleswig-Holsteinische Weg nicht der schlechteste ist.“
Die 7-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt am Donnerstag bei 89,4. Der Bundeswert liegt bei 249,1. (lri)