Mörder (26) bekommt lebenslänglich

Bremer Koch erstochen: Beim Prozess brechen Zeugen in Tränen aus

"Es hat schon den richtigen getroffen!" Das soll der Angeklagte zu einem Sachverständigen gesagt haben.
„Es hat schon den richtigen getroffen!" Das soll der Angeklagte zu einem Sachverständigen gesagt haben.
RTL Nord
von Anna Böker, Johanna Kroke und Jessica Sander

Die Liebe zu einer Frau wird dem Bremer Koch Sascha F. zum Verhängnis!
Er wird getötet, weil ein anderer Mann seine Freundin für sich haben wollte, so die Anklage. Zusammen mit einem Komplizen ersticht der 26-jährige Angeklagte den bekannten Koch und lässt ihn verbluten. Bei der Urteilsverkündung brechen mehrere Zuschauerinnen in Tränen aus.

Gericht urteilt: Heimtückischer Mord aus Eifersucht

Sie sollen ein Menschenleben ausgelöscht haben, aus Eifersucht wegen einer Frau. Als Calvin R. und Komplize Oliver J. Freitagmittag (22. September) den Gerichtssaal in Bremen betreten, verdecken sie ihre Gesichter hinter dicken Aktenordnern. Was sie dahinter fühlen mögen, kann man nur erahnen. Als das Urteil fällt, bleibt Calvin R. fast regungslos. Er sitzt aufrecht neben seiner Anwältin. Verzieht dabei keine Miene, als er eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes erhält. Die Kammer sieht bei bei seiner Tat das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt. Das Opfer sei arg und wehrlos gewesen, von dem Angriff der Täter völlig überrascht.

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Anders bei seinem Komplizen Oliver J.. Nachdem sein Urteil fällt, sackt dieser in sich zusammen, den Kopf in die Hände gestützt. Bei ihm sieht das Gericht keinen Tötungsvorsatz, außerdem habe er eine erheblich eingeschränkte Steuerungsfähigkeit, so das Gericht. Deshalb fällt seine Strafe milder aus, er muss wegen gefährlicher Körperverletzung für fünf Jahre in Haft.

Währenddessen fließen im Zuschauerraum Tränen. Mehrere Frauen fangen an zu weinen. Ob sie zum Opfer oder zu den Tätern gehören, das ist unklar. Sprechen wollten sie mit uns nicht.

Im Video: Schüler ersticht Lehrerin

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Was im vergangenen Oktober passiert ist

Jasmin J. ist seit kurzem mit Sascha F. zusammen und verbingt den 22. Oktober 2022 mit ihm. In der Nacht will sie nochmal kurz mit den Hunden raus, um etwas zu klären, heißt es in der Urteilsbegründung. Sie habe sich dann mit dem Angeklagten Calvin R. getroffen. Als Jasmin nach einer Stunde nicht nach Hause gekommen sei, soll Sascha F. nach ihr gesucht haben.

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Er findet sie, doch sie will ihn abwimmeln. Dann, so der Richter, seien die Angeklagten aus dem Gebüsch gespungen. Es sei schnell körperlich geworden. Calvin R. zückt das Messer und sticht zu. Mindestens fünfmal. Ein Stich durchbohrt die Herzkammerwand. Selbst als das Opfer blutend am Boden liegt, lassen die Täter nicht von ihm ab, treten noch mehrfach auf Kopf und Körper ein. Erst als Jasmin J. sich bereit erklärt, mit dem 26-Jährigen mitzugehen, lässt er von Sascha F. ab. „Lass ihn doch verbluten“, soll Calvin R. noch am Tatort gesagt haben. Genau das geschieht. Obwohl ein Zeuge schnell den Notruf wählt, stirbt Sascha F. noch am Tatort.