Klimatalk bei Anne Will
Wie gelingt die Verkehrswende? "Müssen überall schneller werden"
von Marko Schlichting
Streit in der Ampel: Die FDP will neue Autobahnen bauen, die Grünen sind für ein Tempolimit. In der ARD-Talkshow Anne Will diskutieren die Gäste am Sonntagabend über eine klimafreundliche Verkehrswende.
Autobahnen oder Schienen: Wie geht es weiter?
Der Streit in der Ampelkoalition dauert schon einige Wochen. Die FDP will möglichst schnell das marode Autobahnnetz in Deutschland sanieren und ausbauen. Die Grünen sind dagegen. Das sei nicht klimafreundlich, sagen sie. In der Talkshow Anne Will im Ersten plädiert Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang für einen schnellen Schienenausbau. In Zeiten der Klimakrise müsse man auf klimaschonende Infrastruktur setzen, während Autobahnen die Krise weiter anheizen würden, gibt sie zu bedenken.
Für den schnellen Schienenausbau spricht sich auch FDP-Fraktionschef Christian Dürr aus. Er sagt: "Wir haben überall steigende Verkehre. Wir haben Engpässe bei der Schiene, aber auch bei den Autobahnen. Das merken die Menschen, die jeden Morgen im Stau stehen." Dürr fordert: "Grünes Licht für alle Verkehrsprojekte, die wir brauchen, damit in Deutschland weniger Stau ist und die Menschen schneller vorankommen." Und: "Wir müssen überall schneller werden." Damit meint er die Planungen und den Ausbau von Autobahnen und Schienen. Tatsächlich dauert es von der Planung bis zur Fertigstellung einer neuen Bahnstrecke bis zu 18 Jahre!
Lese-Tipp: Hier standen Sie 2022 am meisten im Stau
Thorsten Frei ist erster parlamentarischer Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion. Auch er findet den Schienenausbau wichtig, doch auch bei den Autobahnen liegt seiner Ansicht nach einiges im Argen. "Wenn Sie Umleitungen wegen kaputter Straßen haben, wenn Sie Staus haben, dann ist das nicht unbedingt klimaschonend", so der Politiker.
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49-Euro-Ticket könnte bald teurer werden
Jetzt ist erst einmal wichtig, dass die Menschen die Möglichkeit nutzen können, vom Auto auf den Zug umzusteigen. Darum wird ab Mai das 49-Euro-Ticket eingeführt. Christian Dürr gefällt allerdings der Name nicht. Er rede lieber vom "Deutschlandticket", weil das in ganz Deutschland gleichviel kosten werde, sagt er. Es ist die Moderatorin, die vermutet, dass sich dann wohl auch der Preis für das Ticket nicht lange halten werde. Dürr druckst ein wenig herum, lässt aber durchblicken, dass der 49-Euro-Preis für das laufende Jahr feststehe.
Das Ticket sei toll, aber nur für die Ballungsräume, meint Thorsten Frei. Schlecht sei es aber "für die ländlichen Räume, wo man erstmal Verbindungen haben muss."
Ricarda Lang von den Grünen hat für diesmal die Kompromisslösung im Streit Schiene gegen Autobahn parat. Sie sagt: "Was wir hinbekommen müssen ist eine bezahlbare Mobilität und eine Angebotsausweitung. Beides ist möglich. Wenn wir das schaffen, werden wir bei der Klimaneutralität einen großen Schritt vorankommen."
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