11. Mai 2022 - 11:03 Uhr
Jahrelang war das menschliche Schul-Skelett Teil verschiedener Klassengemeinschaften, genauso wie die zahlreichen Schüler auf ihrem Weg zum Abitur. Für die Jahrgangsstufe elf des Johannes-Sturmius-Gymnasiums im Eifel-Städtchen Schleiden war daher sofort klar: Das Skelett braucht eine adäquate Beerdigung und Trauerfeier!
Skelett gehörte seit 1952 zum Schulinventar

Der Evangelische Kirchenkreis Aachen teilte mit, dass die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe elf sich für die Beisetzung des Schul-Skeletts stark gemacht haben. Das Skelett der unbekannten Frau wurde seit 1952 als Anschauungsobjekt genutzt, bis es durch ein Kunststoff-Modell ersetzt wurde.
Da nicht bekannt ist, welcher Religion die Person angehörte, sollen Gestaltung des Sarges und Trauerfeier religionsübergreifend sein. Ein Bestatter hatte den Kindersarg, in den die Knochen gelegt wurden, gestiftet. Mit Hilfe einer DNA-Probe solle noch das Alter und die Herkunft des menschlichen Skeletts ermittelt werden, berichtete der Pfarrer und evangelische Religionslehrer an dem Gymnasium, Oliver Joswig.
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Beerdigungen von Schul-Skeletten gar nicht so ungewöhnlich
Das Skelett soll auf dem evangelischen Friedhof von Schleiden beerdigt werden, der nur 300 Meter vom Sturmius-Gymnasium entfernt ist. Joswig sagte, Vorbild für die Bestattung sei das ähnliche Vorgehen an einem Gymnasium in Stolberg bei Aachen. Dort hatten 2016 Schüler ebenfalls das Schul-Skelett bestattet. "Wir tragen tatsächlich ein Schulmitglied zu Grabe", meinte der Lehrer. (dpa/vdü)