Und wieder müssen die Kleinsten unter Corona leiden

Kinder müssen wegen verzögerter PCR-Befunde länger zu Hause bleiben

ARCHIV - Ein kleines Mädchen schaut nachdenklich aus einem Fenster in Berlin (Archivfoto vom 16.09.2006). Der Deutsche Kinderschutzbund sieht einen Zusammenhang zwischen wachsender Armut und der gestiegenen Zahl von Fällen der Kinder-Verwahrlosung. SPD-Politiker bestreiten aber, dass Hartz IV die Ursache für das angeblich neue "Unterschichten"-Problem ist. Bundestagsvizepräsident Thierse sagte der "Berliner Zeitung", Hartz IV bringe die Armut nur an die Oberfläche. Foto: Gero Breloer dpa/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wegen "verzögerten Befundermittlungen" kann es sein, dass Kinder länger nicht in Schule oder Kindergarten dürfen, als es nötig wäre.

Weil medizinische Labore angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen stark ausgelastet sind, liegen Testergebnisse mitunter deutlich später vor als gedacht. Es komme „aktuell zu Verzögerungen in der Befundübermittlung“, hieß es am Samstag vom Laborbetreiber Synlab, der unter anderem fünf Standorte in NRW hat. Nach positiven Pool-Tests lägen Einzelbefunde von Kindern „eventuell nicht bis zum nächsten Morgen“ vor.
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Pool-Tests Standard in Kindergärten und Schule

Solche Tests werden in Kitas und Schulen durchgeführt - ist das Ergebnis positiv, heißt das, dass mindestens ein Kind positiv, also infiziert ist. Danach folgen Einzeltests, um herauszufinden, wer das ist. Auf deren Ergebnisse müssen die Familien inzwischen aber häufig länger warten als zuvor. Die Corona-Inzidenz steigt in NRW schon seit Ende Dezember kontinuierlich an, am Samstag lag sie bei 733,6.

Testlabore arbeiten am Limit

Die Wortmeldung von Synlab war kein Einzelfall. Der Düsseldorfer Laborbetreiber Zotz Klimas schrieb auf seiner Webseite, es könne „zu signifikant längeren Befundübermittlungszeiten kommen“. Aufgrund der aktuell rasant steigenden Infektionszahlen müssten die Proben aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst priorisiert analysiert werden, begründete dies die Firma. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ über die Lage bei dem Laborbetreiber berichtet und sich dabei auf einen Brief der Firma an Corona-Beauftragte an Schulen bezogen. In dem Schreiben hieß es, dass „die Ergebnisse der Einzeltestungen voraussichtlich eine Bearbeitung bis zum zweiten Folgetag in Anspruch nehmen“.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach sich mit Blick auf die nächste Ministerpräsidenten-Konferenz ebenfalls in der „Rheinischen Post“ dafür aus, dass „künftig nur noch Beschäftigte der kritischen Infrastruktur einen positiven Schnelltest mit einem PCR-Test bestätigen lassen können“. (dpa/lha)

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