Wechsel bringt bis zu 850 Euro ErsparnisTypklassen 2024: Für welche Autofahrer die Kfz-Versicherung teurer wird

Für fast 13 Millionen Autofahrer ändert sich die Typklasse des eigenen Fahrzeugs.
Welche Folgen das für die Versicherungsbeiträge hat.
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Neue Typklassen für 13 Millionen Autofahrer
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat heute die neue unverbindliche Typklassenstatistik für rund 32.000 verschiedene Automodelle veröffentlicht.
„Die Typklassen spiegeln unter anderem die Unfallbilanzen der Automodelle sowie die Reparaturkosten für geschädigte Unfallgegner wider“, sagt Michael Roloff vom Vergleichsportal Check24. „Je mehr Schäden in den vergangenen Jahren für ein Modell gemeldet wurden, desto höher ist die Einstufung.“
Und das bleibt für Millionen Autobesitzer nicht ohne Folgen. „Für rund 8,1 Millionen Autofahrer gelten in der Kfz-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, während rund 4,8 Millionen von besseren Typklassen profitieren“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.
Für 70 Prozent beziehungsweise rund 29,3 Millionen Autofahrer bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres.
„Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten“, sagt Asmussen.
So verbessert sich etwa der Škoda Kamiq 1.5 TSI (Typ NW, seit 2019) gleich um drei Klassen, der Audi Q7 3.0 TDI (Typ 4L, seit 2015) verschlechtert sich um zwei Typklassen.
Versicherungsbeiträge werden für diese Automodelle günstiger
Beispielberechnungen von Check24 zeigen, dass Halter eines vollkaskoversicherten Cupra Formentor 1.4 TSI e-Hybrid profitieren. Der Versicherungsbeitrag sinkt im Beispiel durch eine niedrigere Typklasse um rund 131 Euro bzw. 28 Prozent im Jahr.
Über günstigere Prämien dürfen sich auch Fahrer eines Mercedes CLA freuen. Ihr Fahrzeug rutscht in der Haftpflicht- und der Vollkasko-Versicherung in günstigere Typklassen. Berechnungen des Vergleichsportals Verivox zeigen Ersparnisse von 24 Prozent (110 Euro) für die Haftpflicht-Versicherung und 19 Prozent (256 Euro) bei der Vollkasko-Prämie.
Auch die Haftpflicht-Versicherung eines Fiat Pandas wird um gut ein Fünftel (21 Prozent) günstiger. 81 Euro sparen Fahrerinnen und Fahrer des Kleinwagens im kommenden Jahr.
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Für diese Automodelle wird die Kfz-Versicherung teurer
Wer hingegen einen Lynk & Co 01 fährt, muss im nächsten Jahr deutlich mehr für seine Vollkaskoversicherung zahlen. Im Beispiel von Check 24 steigt der Versicherungsbeitrag durch die gestiegene Typklasse um knapp 271 Euro.
Die Vollabsicherung für den Honda Jazz Hybrid wird im kommenden Jahr durch eine höhere Typklasse um 148 Euro teurer.
Höhere Prämien müssen auch Fahrer eines Toyota Prius zahlen: Laut Verivox steigt ihre Teilkasko-Versicherung im kommenden Jahr um satte 34 Prozent – der GDV hat den Hybrid in der Haftpflicht-Versicherung um eine und in der Teilkasko um vier Klassen hochgestuft. In der Modellrechnung für einen Alleinfahrer führt das zu Mehrkosten von 216 Euro im Jahr.
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Auch für einen Hyundai Tucson wird die Teilkasko im kommenden Jahr teurer – höhere Typklassen führen zu einem Plus von 33 Prozent – 221 Euro.
Wer für sein Auto einen höheren Kfz-Versicherungsbeitrag zahlen muss, für den kann sich ein Preisvergleich lohnen. Steigt der Versicherungsbeitrag z. B. durch Umstufung des versicherten Fahrzeugs in eine höhere Typklasse, haben Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht. Nach Erhalt der neuen Rechnung haben sie vier Wochen Zeit, um zu einer neuen Versicherung zu wechseln und den alten Vertrag zu kündigen.
Und das kann sich lohnen: Laut Check24 sind bis zu 850 Euro Ersparnis möglich.