Gegen das iranische Regime
Aktivist Ehsan Abbasy hungert vor dem iranischen Konsulat
Seit September finden im Iran landesweite Proteste gegen das autoritäre Mullah-Regime statt. Tausende Demonstrierende erheben ihre Stimmen und gehen trotz aller Gefahren auf die Straßen. Die verheerende Situation trifft auch die Iranerinnen und Iraner hierzulande. Einer von ihnen ist Ehsan Abbasy. Seit 23 Tagen kampiert der in Teheran geborene Aktivist bei eisiger Kälte vor dem iranischen Generalkonsulat in Frankfurt und befindet mit fünf Mitstreitern im Hungerstreik. Gemeinsam protestieren sie gegen das iranische Regime und fordern die Schließung des Generalkonsulats und der Botschaft. Unsere Reporter Alexander Polte und Finn Tönjes haben die Aktivisten in Frankfurt getroffen, mehr dazu im Video.
Hungerstreik als letztes Mittel
„Wir haben viele Wege probiert, aber wir haben keine richtige Antwort bekommen. Deswegen haben wir diesen Schritt als letzten Weg gewählt“, betont Ehsan Abasy im RTL-Interview. Seit Tagen befinden sich Abbasy und fünf Verbündete im Hungerstreik und protestieren gegen das Mullah-Regime. Die Männer trinken ausschließlich Wasser und rauchen hin und wieder eine Zigarette. Aufgeben kommt für den gebürtigen Iraner nicht in Frage: „Das Ergebnis ist wichtig. Das ist vielleicht ein Weg zum Kämpfen, aber wenn ich kein Ergebnis bekomme, dann ist es misslungen.“
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Für den 38-Jährigen und seine Mitstreiter ist die Schließung des iranischen Generalkonsulats und der Botschaft in Deutschland die einzige Lösung, um Veränderung zu bringen – dafür nehmen sie den Hungerstreik auf sich.
"Mein Körper ist kalt geworden"
Nach drei Wochen Hungerstreik und Kampieren in der Kälte, macht sich die ersten Auswirkungen in bemerkbar: „Mein Körper ist kalt geworden. Wenn jemand gegessen hat, dann wird der Körper warm. Wenn jemand nicht gegessen hat, fühlt man sich nach ein paar Tagen schwach.“ Wie lange Abbasy und seine Verbündeten im Hungerstreik bleiben, ist noch unklar. Der Streik sei für die Gruppe das letzte Mittel, um etwas zu erreichen, eine Alternative sehen sie nicht.

Solidarität mit den Aktivisten
Der Hungerstreik der sechs Aktivisten bleibt nicht unbemerkt. Einige Passanten seien hilfsbereit und solidarisch, so Abbasy: „Viele Leute sind neugierig und fragen, warum ich in den Hungerstreik getreten bin. Sie sind sehr nett, respektvoll und solidarisieren sich mit uns. Die Leute bringen Decken und andere Sachen – Sie bringen alles, was wir brauchen.“ (apo/ftö/aba)