Winterruhe geht in Niedersachsen und Bremen in die dritte Runde
Keine Verschärfungen - aber mehr Eigenverantwortung für Infizierte

Die Omikron-Welle rollt, doch die Schutzmaßnahmen funktionieren. Zu diesem Schluss kommt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil nach dem Bund-Länder-Treffen am Montag (24.1.). Das bedeutet: Trotz täglich steigender Infektionszahlen werden die Maßnahmen nicht verschärft, obwohl die Gesundheitsämter nicht mehr hinterher kommen.
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"Wir haben es mit einer ganz neuen Situation zu tun "
Anders als bei den vorherigen Corona-Wellen stelle sich die Omikron-Welle ganz anders dar. „Wir haben es mit einer ganz neuen Situation zu tun“, sagt Stephan Weil. Die Infektionszahlen seien so hoch wie nie, doch die Krankenhäuser in Niedersachsen nicht überlastet. Auf den Normalstationen steige zwar die Zahl der Coronainfizierten, doch die Belastung auf den Intensivstationen durch Viruserkrankte gehe derzeit zurück.
Infizierte haben mehr Eigenverantwortung
Bei den hohen Infektionszahlen gebe es inzwischen Engpässe in den Laboren. Bei den PCR-Tests werde künftig priorisiert werden müssen. Auch die Kontaktnachverfolgung werde immer schwieriger, sagt Ministerpräsident Weil. „Wer infiziert ist, sollte es bitte als eine persönliche Verpflichtung ansehen, selbst Menschen, mit denen er in den letzten Tagen zu tun hatte, davon zu unterrichten. Er darf sich nicht darauf verlassen, dass das Gesundheitsamt das erledigen wird.“
Schule geht normal weiter - kein 2G für Jugendliche
Mit Blick auf den Schulunterricht sagte Weil, es gebe derzeit keinen Anlass, Überlegungen anzustellen wie Berlin. In der Hauptstadt wird von Dienstag an die Präsenzpflicht an Schulen vorläufig ausgesetzt.
Und entgegen früheren Überlegungen soll die Herabstufung der Altersgrenze bei den 2G-plus-Regeln nun voraussichtlich doch nicht kommen. Weil schloss nicht aus, dass dies zu einem späteren Zeitpunkt in der Pandemie erfolgen könnte und warb ein weiteres Mal für die Corona-Schutzimpfungen auch in dieser Altersgruppe. Bislang sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von den 2G-plus-Regeln ausgenommen, müssen also nicht geimpft sein, um etwa ins Restaurant oder Kino gehen zu können.
Auch in Bremen ändert sich erstmal nichts
Das Gesundheitssystem in Deutschland ist durch die Corona-Pandemie stark belastet, im Moment aber nicht überlastet. Das betonte auch Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte am Montag nach den Bund-Länder-Gesprächen. „Nach jetziger Lage kommen wir mit den bisherigen Maßnahmen hin.“
Beim nächsten Treffen am 16. Februar werde die Bundesregierung einen Vorschlag zur Fortführung der Wirtschaftshilfen und Kurzarbeiterregelungen vorlegen, so Bovenschulte weiter. Er brachte neben einer Verlängerung der Bezugsdauer auch ein Mindestkurzarbeitergeld für besonders hart betroffenen Branchen ins Gespräch. Das müsse geprüft werden, auch wenn es ein schwieriger Prozess sei. (dpa/nkn)