„Niet kakken tussen de takken“Holland hat ein Kack-Problem!

HIER ist die Kacke am Dampfen!
Die malerisch schöne Landschaft der niederländischen Gemeinde Maarssen bei Urtecht hat einen kleinen Schönheitsfehler: In regelmäßigen Abständen trüben kleine braune Häufchen das Bild. Wenn man Glück hat, bleibt die Duftnote aus. Immer mehr Menschen verrichten ihre Notdurft in der Öffentlichkeit.
Immer mehr Niederländer verrichten ihr Geschäft in der Öffentlichkeit
Es muss schon dringend sein, wenn man augenscheinlich keine Angst vor der Scham hat. Immer mehr Einwohner der Gemeinde Maarssen kennen diese Scham schon lange nicht mehr. Notgedrungen lassen sie in der Öffentlichkeit, in den meisten Fällen dankenswerterweise versteckt hinter Büschen und Bäumen, die Hose runter und lassen los. Getreu dem Motto: Was raus muss, muss raus.
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Sofern es sich um anständige Artgenossen handelt, decken sie ihr großes Geschäft nach der Sitzung zumindest mit einem Taschentuch ab. Ganz zu schweigen von der Vorstellung, wie sich die Geschäfts-Leute im Nachgang wieder einkleiden.
Im Video: Gefährliche Toilettenpause auf der Autobahn
Ein Viertel der Niederländer traut sich nicht mehr vor die Tür
Was nicht nur bizarr, sondern vor allem ekelig klingt, hat einen ernsthaften Hintergrund: Denn die Provinz Utrecht hat zu wenige öffentliche Toiletten! Wenn man einen ausgedehnten Spaziergang machen möchte, ist man aufgeschmissen – und bevor es in die Hose geht…
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Mit dem Slogan „Niet kakken tussen de takken“ (Kacken Sie nicht zwischen die Äste) will Utrecht seine Einwohner davon überzeugen, doch lieber die heimische Toilette aufzusuchen. Denn das Kackproblem ist inzwischen so groß, dass sich ein Viertel der Bewohner nicht mehr in die Natur traut. Von frischer Luft fehlt nämlich jede Spur. Das Problem ist so groß, dass das beliebte Erholungsgebiet „Doornse Gat“ zwischenzeitlich sogar gesperrt werden musste.
Stiftung will Naturtoiletten bauen

„Man sieht viele Schäden und Störung der Natur durch wilden Stuhlgang und Wildpinkeln. Wir stoßen auf viele Papiertaschentücher, die entlang des Weges liegen oder in den Bäumen hängen“, erzählt Ivo Thonon von der „Maag Lever Darm Stichting“ im Interview.
Die „Maag Lever Darm Stichting“ hat daher eine Initiative zum Bau von Naturtoiletten gestartet. „Dabei handelt es sich um Toiletten, die keinen Abwasser-, Wasser- oder Stromanschluss benötigen. Sie kompostieren den Kot oder das Pipi oder lassen Letzteres verdunsten“, erklärt Thonon.
Auf der Gemeinde Texel soll schon bald die erste Naturtoilette errichtet werden. Bis die Toiletten flächendeckend vorhanden sind, müssen sich Spaziergänger jedoch noch auf unangenehme Begegnungen einstellen. (hzi)
































