Rücknahme der Bücher sorgt für UnverständnisRavensburger zieht „Winnetou“ zurück – Katy Karrenbauer: „Schüttle den Kopf über diese Entscheidung“

Es ist eine Debatte, die derzeit ganz Deutschland beschäftigt; Der Ravensburger Verlag stoppt den Verkauf des neuen Kinderbuches „Der junge Häuptling Winnetou“, weil es Kritikern zufolge rassistische Stereotype bedienen soll. Absolut unverständlich, findet Schauspielerin Katy Karrenbauer (59).
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Katy Karrenbauer kann radikalen Schritt nicht verstehen
„Ich selbst war 2008 im Shoshone Reservat in Kalifornien und dort nannte sich Kathy Ann Baxter, mit der ich mein Interview führte, selbst eine Indianerin und zeigte mir die Artefakte ihrer indianischen Vorfahren. Als Indigen hat sie diese nicht bezeichnet“, erklärt Karrenbauer auf RTL-Anfrage. Grundsätzlich wolle sie niemanden mit ihren Aussagen verletzen, „aber es stellt sich die Frage, ob wir nun auf viele Bücher verzichten müssen, da darin ‘Indianer’ vorkommen“. Das Fazit der Schauspielerin: „Ehrlich gesagt schütteln mein Vater und ich gerade den Kopf über die Firma Ravensburg und diese Entscheidung.“
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Katy Karrenbauer stimmt einem Statement von Ute Thienel, Geschäftsführerin der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg, zu. In diesem heißt es „Wir zeigen keine echte indianische Kultur und behaupten das auch gar nicht. Wir spielen die Abenteuer aus Karl Mays Traumwelt – einem märchenhaften Wilden Westen, den es in dieser Form nie gegeben hat“, erklärt sie und ergänzt: „Auch ist Winnetou keine historische Figur und kein Klischee, sondern ein Idealbild. Zugleich lassen wir in unseren Stücken aber die realen Konflikte nicht außen vor: beispielsweise die Vertreibung und Ermordung der Ureinwohner durch die Weißen, die Ausbeutung von Bodenschätzen und die Zerstörung von Lebensräumen. Besonders in Winnetous Monologen sind diese Dinge eine Botschaft, die wir unseren Besuchern sehr gern mit auf den Weg geben.“
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