Legales Business
Ex-Sträfling und früherer Dealer eröffnet Tattoo-Studio in Kassel
Der Ex-Sträfling Michael Moore eröffnete vor sechs Monaten sein eigenes Tattoo-Studio in Kassel. „Sinner“ also Sünder ist in Großbuchstaben auf Michaels Hals tätowiert und den gleichen Namen trägt jetzt auch sein Tattoo-Studio. Der Familienvater möchte sich bessern und für seine Familie da sein.
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Der Traum eines Tattoo-Studios

Michael wird aufgrund seiner Drogenvergangenheit noch heute regelmäßig von einer Klinik kontrolliert. Einen Fehler darf er sich nicht erlauben, sonst muss er zurück in den Knast. Schon während seiner Therapie möchte er sich mit einem Tattoo-Studio selbstständig machen, doch die Gefahr eines Drogen-Rückfalls ist zu groß. Michael gibt seinen Traum nicht auf und gründet mit seinem Partner eine GbR. Im Falle eines Falles wird der Partner alles übernehmen.
Zehn Jahre süchtig nach Drogen

Michael trinkt bereits als Jugendlicher Alkohol und konsumiert ab seinem 18. Geburtstag zehn Jahre lang Drogen. Michael feierte mit Ecstasy und Amphetamin. Der gebürtige Fuldaer gab monatlich 3.000 Euro für Drogen aus und hat am Tag 10-15 Gramm Gras geraucht. „Mein Kopf war einfach verklebt.“
Dass er zu diesem Zeitpunkt schon seit vier Monaten von der Polizei beobachtet wird, bekommt Michael gar nicht mehr mit. Später wurde er im Wald mit 21 Kilo Amphetamin und vier Kilo Marihuana festgenommen.
Sechs Jahre Gefängnis und zwei Jahre Therapie wurden vom Richter angeordnet. Das Ziel einer „geschlossenen Therapie“ ist die Resozialisierung. Die Klinik hilft durch Therapeuten und Betreuer beim Start in ein Leben ohne Drogen und Kriminalität.
Neues Leben und stolze Familie

Michael will mit lokalen Start-Ups zusammenarbeiten und schmiedet schon weitere Pläne. Mit dem Klamottenlabel 341-West soll ein gemeinsames T-Shirt designt werden. Zum ersten Mal in seinem Leben verdient der 33-Jährige Geld auf legalem Weg. Seine Familie und seine Freunde sind stolz auf ihn, dass er seine zweite Chance genutzt hat.
(hdi)