Der Täter läuft noch immer frei herum
Joel (6) tot aufgefunden – andere Eltern in Angst: „Lassen Kinder momentan nicht raus"
In Pragsdorf geht die Angst um.
Am Donnerstag wurde der kleine Joel (6) tot aufgefunden, sein mutmaßlicher Mörder läuft noch frei herum. Eltern fürchten, dass er auch ihren Kindern etwas antut.
Fassungslosigkeit in Pragsdorf nach Joels Tod
„Wir lassen unsere Kinder momentan nicht raus oder auf den Spielplatz", sagt ein Vater zu RTL. „Denn schließlich wissen wir nicht, wer der Mörder ist. Die Situation ist für uns alle gerade nicht einfach."
Seit Bekanntwerden der Tat herrscht in dem 580-Einwohner-Ort bei Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) Schockstarre. Viele Menschen wirken verängstigt und fassungslos. Gleichzeitig halten die Bewohner zusammen, wie Bürgermeister Ralf Opitz (54) im Gespräch mit RTL erzählt: „Trotz oder gerade nach der Tat spüre ich einen sehr starken Zusammenhalt im Ort. Alle versuchen, der Familie Trost zu spenden – das hat auch die gestrige Gedenkveranstaltung gezeigt." Dem Priester sei es gelungen, die richtigen Worte zu wählen.
„Ich bin selbst Opa und hoffe sehr, dass es für immer bei dieser einen schrecklichen Tat bleibt", sagt Opitz. „Ich kann verstehen, wenn Eltern aus unserem Ort ihre Kinder jetzt nicht mehr rausschicken oder sie vorsichtig handeln. Denn auf seine Kinder zu achten, ist selbstverständlich auch Elternpflicht."
Leiche des Jungen lag an Bolzplatz nahe seinem Zuhause
Die Leiche des Jungen wurde Donnerstag an einem Bolzplatz nicht weit von seinem Zuhause entfernt gefunden. Ob der Sechsjährige dort auch getötet wurde, war zunächst unklar. Anwohner berichteten, sie hätten Donnerstag am Bolzplatz laute Stimmen gehört, die von einem Streit herrühren könnten. Einen Tatverdächtigen gibt es noch nicht.
Sechsjähriger in Pragsdorf erstochen
Joels Eltern hatten dem Sechsjährigen am Donnerstag erlaubt, zum Spielen ins Dorf zu gehen. Als er nicht wie vereinbart wieder nach Hause kam, wurde er gegen 20 Uhr als vermisst gemeldet. Sofort startete eine Suchaktion, auch Freunde der Familie und Bürgermeister Opitz suchten mit.
Gegen 21 Uhr am Donnerstag die schreckliche Gewissheit: Feuerwehrleute fanden den leblosen Jungen in einem Gebüsch – mit "massiven Verletzungen am Oberkörper". Er kam ins Krankenhaus, wo nur noch sein Tod festgestellt werden konnte. Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab, dass Joel erstochen wurde. Bei einem im Gestrüpp gefundenen Messer wird geprüft, ob es sich um die Tatwaffe handelt. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags und setzt nun unter anderem auf kriminaltechnische Untersuchungen.
