Hat das Kind aus Angst vor seinen Eltern gelogen?Irre Wende: Ukrainischer Junge (10) DOCH NICHT von Brücke geworfen?

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Der unbekannte Mann hat den Jungen wohl doch nicht über ein Brückengeländer geworfen. (Symbolbild)
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Kommt jetzt die Wahrheit ans Licht?
Das klang noch im August absolut krass: Ein unbekannter Mann streitet in Einbeck mit einem Jungen (10) wegen des Krieges in der Ukraine – und wirft das Kind sogar über ein Brückengeländer in einen Kanal! Auch bewirft er das schon verletzte Kind mit einer Glasflasche. Gegen den Mann wird anschließend wegen versuchten Totschlags ermittelt. Doch die Staatsanwaltschaft findet nun heraus, dass alles offenbar ganz anders abgelaufen sei.

Junge verliert das Gleichgewicht

Das soll allerdings der tatsächliche Ablauf gewesen sein: Den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge spielen die Kinder Ende August in einem Kanal, aus Spaß rufen sie wohl Schimpfwörter. Der Mann kommt dann wohl dazu und spricht die Kinder auf russisch an, es kommt es zum Streit. Offenbar will der Zehnjährige dann aus dem Kanal und über das Brückengeländer klettern, er wird aber von dem Mann festgehalten. Dadurch verliert der Junge wohl das Gleichgewicht und landet nach eigenen Angaben im etwa 20 Zentimeter tiefen Wasser, aber auf den Füßen.

Kind verletzt sich wohl beim Spielen

Der bisher Unbekannte soll laut Staatsanwaltschaft auch eine Flasche in Richtung des Jungen geworfen haben – es sei aber unklar, ob es ein zielgerichteter Wurf war, und ob das Kind überhaupt getroffen wurde. Die Verletzungen, die der Junge nach der Tat hatte, sollen von einer Scherbe oder einem anderen scharfen Gegenstand stammen und beim Spielen im Kanal entstanden sein.

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Verfahren wird wahrscheinlich eingestellt

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Junge gelogen habe, weil er wohl wegen seiner dreckigen Kleidung und den Verletzungen Angst hatte, zuhause Ärger zu bekommen. Nach dem vermeintlich Angriff ermittelte die Staatsanwaltschaft zunächst wegen versuchten Totschlags – wegen der neuen Erkenntnisse wird das Verfahren aber voraussichtlich eingestellt. Ob der Krieg in der Ukraine Auslöser des Streits war, wurde nach Angaben der Behörden nicht näher untersucht. (dka/dpa)