Integration „nicht immer zu leisten“

Niedersachsens Innenministerin Behrens über steigende Flüchtlingszahlen

Im RTL-Interview spricht Innenministerin Daniela Behrens (SPD) über aktuelle Herausforderungen der Migrationspolitik.
Im RTL-Interview spricht Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) über aktuelle Herausforderungen der Migrationspolitik.
RTL Nord
von Alexander Gurgel und Nicklas Just

Viele Menschen fragen sich: Wie gehen wir mit den steigenden Flüchtlingszahlen um?
Allein in Niedersachsen gibt es nach Angaben von Innenministerin Daniela Behrens (SPD) aktuell 280.000 Geflüchtete. Sie sollen aber nicht nur grundlegend versorgt, sondern auch integriert werden. Daran, dass das auch gelingt, hat die Ministerin Zweifel.

Mehr Flüchtlinge - weniger Unterkünfte

Während die Zahl der Flüchtlinge steigt, werden Unterbringungsmöglichkeiten knapper. Große Unterkünfte werden nach und nach wieder für ihre eigentlichen Zwecke benutzt, so wie die Messehallen in Hannover. Dabei ist der Bedarf groß, weiß auch Daniela Behrens: „Wir haben derzeit einen hohen Zugang an Geflüchteten, vor allen Dingen über die Ostroute, also über Russland, Weißrussland und dann über Polen und Tschechien nach Deutschland und auch nach Niedersachsen.“

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Als Landesministerin ist Daniela Behrens für die Erstaufnahme von Geflüchteten zuständig. Im RTL-Interview gesteht die SPD-Politikerin: „Wir hatten 2015 50.000 Geflüchtete in Niedersachsen – heute haben wir 280.000. Das zeigt, dass wir ganz, ganz viele Menschen aufgenommen haben. Aber es zeigt auch, dass wir an unsere Kapazitätsgrenzen kommen.

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Große Herausforderung

Niedersachsen steht vor einer großen Herausforderung, vor allem, was die Intergration der Menschen angeht, die vor Krieg und Verfolgung fliehen. Derzeit müsse man ganz, ganz ehrlich sagen, dass das Thema Integration und bekommen wir alle gut bei uns integriert „nicht immer zu leisten ist“, sagt Daniela Behrens im RTL-Interview.

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Derzeit kommen wöchentlich fast mehr als 1.000 Flüchtlinge nach Niedersachsen, berichtet die niedersächsische Innenministerin. „Wir gehen auch nicht davon aus, dass alle hierbleiben. Wer kein Asyl bekommt oder wer keinen Schutzstatus bekommt, muss natürlich auch irgendwann wieder zurück in sein Land.“ Und für diejenigen, die in Niedersachsen bleiben, sei Integration eine langfristige Aufgabe, die vor allem eins brauche: Zeit.