Makler senkt zum zweiten Mal den Preis schon zum zweiten Mal gesenkt
Traumhaus zum Spottpreis zu haben - doch in den Mauern steckt das Grauen

Manche kommen für den Kick, andere haben echtes Interesse!
Das Haus in Königs Wusterhausen (Brandenburg), in dem Devid R. erst seine Familie und dann sich selbst tötet, steht seit fast anderthalb Jahren zum Verkauf. Ursprünglich sollte es eine Million Euro kosten. Jetzt ist es wieder auf dem Markt und ein echtes Schnäppchen.
Das perfekte Haus mit einer Horrorgeschichte

Die Gegend — Idylle pur. Nur 100 Meter bis zum See und auch die Ausstattung lässt keine Wünsche übrig. Kamin, Sauna, hochwertige Einbauküche, Solaranlage, Schallschutzfenster und moderne Internettechnik: „Wenn man das Haus heute neu baut, dann kommt man schon auf 950.000 Euro“, sagt Frank Acker, der Makler des Hauses im Gespräch mit RTL. Bei knapp einer Million lag auch der ursprüngliche Verkaufspreis. Vor einem Jahr wurde der bereits um 200.000 Euro gesenkt und jetzt um weitere 100.000. „Wir haben sowieso einen schweren Immobilienmarkt, aber das tut natürlich sein Übriges“, erklärt der Makler. Gemeint ist die Familientragödie, die hier in Königs Wusterhausen (Brandenburg) vor anderthalb Jahren stattgefunden hat.
Hier werden die Leichen der Familie abtransportiert
Devid R. löscht seine komplette Familie aus
Der Grund: Der Impfgegner soll Angst vor einer Verhaftung gehabt haben, weil er unter anderem das Impfzertifikat seiner Frau fälschte und dieser Betrug aufflog. In seinem Abschiedsbrief erklärt der Querdenker, dass er seinen Kindern nicht zumuten wolle, in so einer Gesellschaft zu leben.
Ein Haus mit so einer grausamen Geschichte zu verkaufen, für Makler Frank Acker eine Herausforderung. Auch für ihn sei das zu Beginn keine leichte Sache gewesen: „Das ist ein zweischneidiges Schwert in der Hinsicht. Einerseits hat man Emotionen als Familienvater, andererseits ist man vom Berufsbild her Makler, da muss der Tatort sozusagen zweitrangig werden.“
Tragödie ist kein Geheimnis

Das Objekt kann man sich online anschauen und einen ersten Hinweis auf eine Tragödie wird in der Beschreibung gegeben. Dort heißt es, man wolle auf die detaillierte Ausführung zur schicksalhaften Vergangenheit verzichten,(…). Dies solle einem persönlichen Gespräch vorbehalten sein. Die meisten, so der Makler, wüssten um die Morde. Spätestens jedoch, wenn sie das Exposé bekommen und die Adresse eingeben, „dann finden sie die Artikel und wissen eh Bescheid.“
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Das Haus wurde energetisch gereinigt
Mehr als zwei Dutzend Interessenten hat Frank Acker durch das Haus geführt, wobei der Makler nicht einordnen könne, bei wem echtes Interesse bestehe oder „wer mal wieder einen Artikel gelesen hat und einfach nur gucken kommen will.“ Trotz der vielen Besichtigungen hat es mit einem Verkauf bisher nicht geklappt. Beim letzten Kunden lag es an der geplatzten Finanzierung. Ihn habe die Geschichte des Hauses nicht abgeschreckt. Für andere kommt ein Kauf gerade wegen der Morde nicht in Frage. Viele haben Sorge vor negativen Energien im Haus. Aber auch da hat der Makler vorgesorgt: „Die Energien sind halt da. Wir haben einiges getan, um das Haus auch energetisch reinigen zu lassen.“
Vielleicht hat es das gebraucht, damit es mit einem Verkauf klappt. Für die Erben jedenfalls sei es enorm wichtig, bald zu verkaufen. Denn nur so könnten sie endgültig loslassen.