Bei jedem Tor von Spanien
Ausgerechnet in Katar! Im WM-Stadion läuft ein Lied vom Christopher Street Day
Die Nationalmannschaft von Spanien, am Sonntag (27. November, 20 Uhr) nächster Gruppengegner der DFB-Elf, hat ihren WM-Auftakt gegen Costa Rica deutlich mit 7:0 gewonnen. Dass die Spanier gegen die Südamerikaner den höchsten Sieg ihrer WM-Geschichte einfuhren, kam für viele dann doch überraschend. Doch das war nicht alles! Ein Lied sorgte für noch größere Fragezeichen.
Lied ist bei den CSD-Partys sehr beliebt
Denn ausgerechnet in Katar, wo Homosexualität verboten ist, lief während des Spiels ein spezieller Song. Beim Torreigen der spanischen Mannschaft wurde nach jedem Treffer „Mi gran noche“ im Stadion eingespielt. Das Lied des spanischen Sängers Rapahel aus der gleichnamigen Filmkomödie („Meine große Nacht“) sei besonders bei Partys am Christopher Street Day (CSD) beliebt – der größten Veranstaltung für die LGBTQ+-Bewegung.
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Eigentlich gibt es im Wüstenstaat klare Regeln für Homosexuelle. Leben sie ihre gleichgeschlechtliche Liebe öffentlich aus, dann drohen schlimme Strafen: Auspeitschen, eine Haftstrafe oder schlimmstenfalls sogar der Tod. Da ist es schon verwunderlich, dass im Stadion eben dieses Lied gespielt wird.
WM-Botschafter bezeichnete Homosexualität als "geistigen Schaden"
Große Kritik gab es zuletzt auch aufgrund von Aussagen des WM-Botschafters Khalid Salman. Der Ex-Nationalspieler hatte Homosexualität in einem Gespräch mit dem ZDF als „geistigen Schaden“ bezeichnet. In seinen Augen sei Schwulsein „haram“, also verboten. Das Interview wurde daraufhin abgebrochen. Salman verteidigte sich später und behauptete, seine homophoben Aussagen seien „aus dem Zusammenhang gerissen“ worden. Eine skurrile Rechtfertigung!
Vor kurzem schlug auch das FIFA-Verbot für die „One Love“-Kapitänsbinde hohe Wellen. Der DFB und die Verbände aus England, Wales, Belgien, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz wollten damit ein Zeichen für Vielfalt und Menschenrechte setzen. Als Reaktion hatten sich die deutschen Fußball-Nationalspieler beim Mannschaftsfoto unmittelbar vor dem Anpfiff der WM-Partie gegen Japan demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten. (jlu)