Im Podcast "heute wichtig"

Die Vergessenen – Geflüchtete in den Lagern Griechenlands

ARCHIV - 14.10.2020, Griechenland, Lesbos: Migranten gehen nach einem starken Regenfällen durch das Flüchtlingslager «Kara Tepe». (zu dpa "Spiegel: Deutschland soll bis zu 5000 Flüchtlinge mehr aufnehmen") Foto: Panagiotis Balaskas/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Migranten in Griechenland
nwi pil, dpa, Panagiotis Balaskas

Noch nie waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht, wie momentan. Und noch nie hat man so wenig über sie gehört, wie zurzeit. Nach dem großen Brand im Geflüchtetenlager Moria auf Lesbos ist die Berichterstattung so gut wie versiegt. Aber wie geht es den Menschen dort, wie ist die Lage auf den griechischen Inseln? Eine Helferin berichtet.

Was ist aus den Menschen in den Camps auf Griechenland geworden?

Der Sommer 2020, das Geflüchteten-Lager Moria auf der Insel Lesbos steht in Flammen. Große Teile des Camps, das wegen Corona-Fällen unter Quarantäne stand, werden verwüstet, fast 13.000 Menschen werden obdachlos. Seither: Stille. Es wird kaum noch über die Camps berichtet, als gäbe es die Menschen dort nicht mehr.

Amira Erhardt arbeitet seit 2020 als Freiwillige vor Ort und ist derzeit auf Samos für die Organisation „Eurorelief“ aktiv. Sie erzählt, dass es inzwischen neue Camps gebe, in denen die Freiheit der Menschen aber deutlich eingeschränkt sei, zum Beispiel gebe es Ausgangsbeschränkungen, was viele Geflüchtete psychisch zusätzlich belasten würde. Zumal viele schon seit mehreren Jahren in den Camps untergebracht sind. Dennoch hätten sie Hoffnung, die Hoffnung, dass es irgendwann weitergeht, und wenn nicht auf legalem Wege, dann auch illegal.

Außerdem im Podcast: Neues Gutachten zu Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche

Die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche wollen nicht enden. Ein neues Gutachten belastet jetzt sogar den ehemaligen Papst Benedikt XVI. Er soll Missbrauchsfälle verharmlost und falsche Angaben dazu gemacht haben. Der Journalist Justus von Daniels, Chefredakteur des Recherche-Netzwerks Correctiv, hat zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen einen Missbrauchsfall aufgedeckt, der zentraler Bestandteil des neuen Gutachtens ist.

Er sagt, die Bedeutung dieses Gutachtens sei gar nicht zu überschätzen, denn erstmals würden darin wirkliche Verantwortungen benannt: Wer hat was gewusst und nichts dagegen getan. Belastet werden nahezu alle Kirchenvorsitzenden des Erzbistums München und Freising. Jetzt müsse die Kirche zeigen, ob sie das Vorgefallene ernst nimmt und ob sie überhaupt noch in der Lage ist glaubwürdig zu sein. Die katholische Kirche verliert schon seit Jahren Mitglieder, das Gutachten wird diesen Trend wohl nur verstärken.

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