Stylische Meisterfeier auf dem Marienplatz

Huch! Hat Müller etwa Gnabrys Sonnebrille geklaut?

Marienplatz
Thomas Müller und Serge Gnabry teilten diese Schnappschüsse auf ihrem Instagram-Kanal.
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Gewohnt extravagant kommt Bayern-Spieler Serge Gnabry zur Meisterfeier seiner Bayern. In Lederhosen, weißem Hemd und einer auffälligen Brille feiert er mit den 10.000 Bayern-Fans. Doch kurzer Zeit später Starspieler trägt ein anderer Star-Spieler die coole Brille: Spaßvogel Thomas Müller grinst mit Manuel Neuer und Alphonso Davies in die Kamera.

Ansonsten gibt es nur ein Gesprächsthema: Bleibt Lewy oder nicht?

Robert Lewandowski trug standesgemäß eine bayerische Lederhose. Über das weiße Trachtenhemd hatte er ein rot-blaues Trikot gezogen. Rund 10.000 Fans auf dem Marienplatz jubelten dem Torjäger lautstark zu, als er am Sonntagnachmittag auf dem Rathausbalkon die silberne Meisterschale in den blauen Münchner Himmel stemmte. Zu den Klängen von "We are the Champions" feierte er anschließend mit den Kollegen um Zeremonienmeister Thomas Müller, während die Fans skandierten: "Lewa bleib!"

Doch es lag ein dunkler Schatten über dem Empfang bei Oberbürgermeister Dieter Reiter im großen Sitzungssaal und der anschließenden Party auf dem berühmten Balkon. Es könnte die Abschiedsvorstellung von Lewandowski beim FC Bayern gewesen sein. Der 33-Jährige, der schon am Samstagabend beim feucht-fröhlichen Fanfest am Nockherberg im Mittelpunkt stand, will den Rekordmeister nach acht Jahren bereits im Sommer verlassen - trotz eines Vertrags bis zum 30. Juni 2023.

Die Bayern sind längst genervt von dem Theater. Vorstandsboss Oliver Kahn sprach deshalb am Sonntag ein Machtwort. "Er hat einen Vertrag bis 2023. Diesen Vertrag wird er erfüllen. Basta!" sagte Kahn dem Bayerischen Fernsehen. Es gebe "keinen Spieler, der größer ist als dieser Verein". Alle Gremien beim FC Bayern gingen deshalb davon aus, "dass er bleibt", ergänzte Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

Lewandowski lockt der FC Barcelona mit einem Dreijahreskontrakt. "Gut möglich, dass es mein letztes Spiel für den FC Bayern war. Wir wollen die beste Lösung für mich und den Verein finden", sagte der Pole bei Viaplay Sport Polska.

Und überhaupt, ergänzte er überraschend bei Sky, habe es von den Bayern noch gar kein Angebot gegeben. Kein Angebot? Kahn, Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Hasan Salihamidzic widersprachen vehement. Lewandowski habe das Angebot "abgelehnt. Das ist sein gutes Recht. Das bereitet uns kein Kopfzerbrechen", sagte Kahn. So oder so: Das Pokerspiel ist längst eröffnet. (sid/jma)