Ukrainerin ist ohne Mann nach Deutschland geflohen
Hochschwangere Olija ist Deutschland "unendlich dankbar"
Zwei Herzen schlagen in Olija Fedorenkos Brust. Eigentlich wäre sie gern in ihrer ukrainischen Heimat, würde für die Freiheit ihres Landes kämpfen. Andererseits erwartet die Kriminalpolizistin ein Baby und möchte, dass es sicher und unter guten Umständen zur Welt kommt. Deswegen ist die 25-Jährige froh, dass sie in Deutschland sein kann. Sie sei den Menschen in Bremerhaven "unendlich dankbar", sagt die werdende Mutter.
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Außer ihrer Handtasche konnte sie nichts mitnehmen

Olija Fedorenko hat die Ukraine Hals über Kopf verlassen. Sie habe nur 20 Minuten Zeit gehabt, vor den Bomben zu fliehen, sagt sie. Alles, was sie mitnehmen konnte, sei ihre Handtasche gewesen. Ihr Mann Pascha wurde die Ausreise aus der Ukraine verweigert. Nun kann er nicht dabei sein, wenn ihr gemeinsames Kind in wenigen Tagen in Deutschland zur Welt kommt. Immer wieder weint Olija, wenn sie über ihre Familie spricht, die sie in ihrem Heimatort in der Nähe von Kiew zurücklassen musste.
Mit der Situation in Bremerhaven habe sie sich inzwischen angefreundet. Eine Bekannte ihrer Schwiegermutter habe spontan geholfen. Sie sei von den Menschen herzlich empfangen worden, habe schnell eine Wohnung vom Sozialamt vermittelt bekommen.
"Es ist bequem in dem Container, da ist eine Dusche und eine Toilette", sagt sie bescheiden

"Dass wir jetzt hier eine Wohnung haben, das ist für uns ein Geschenk, mit dem wir nie gerechnet hätten, dafür sind wir unendlich dankbar", sagt sie. Und schweigt über widrige Umstände, zum Beispiel, dass sie zum Waschen und Zähneputzen vor die Tür muss. "Die Bedingungen sind eigentlich gar nicht so schlecht. Es ist bequem in dem Container, da ist eine Dusche und eine Toilette", sagt sie bescheiden.
Sie hofft jetzt, dass ihrer Familie zuhause nichts zustößt. Ihr Mann sagt ihr, sie solle sich keine Sorgen machen. Das sei schwierig, wenn man am Telefon höre, wie Granaten einschlagen, so Olija. Wieder weint sie, weil ihr Mann Pascha nicht bei der Geburt dabei sein.
Sie zeigt uns das Ultraschallbild ihres Babys. Er sehe genauso aus wie sein Vater. David soll ihr erster Sohn heißen. Sie wünscht sich nichts mehr, als ihn gesund zur Welt zu bringen und dass sie eines Tages mit ihm in eine friedliche Ukraine zurückkehren kann.
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