Ein Experte schätzt für RTL das tragische Unglück ein
Hochschwangere Frau (17) geht baden und macht dabei einen tödlichen Fehler

Jennifer Karolayne (17) ist im neunten Monat schwanger, die ganze Familie freut auf das Baby. Doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu: Die Brasilianerin lässt sich wegen Schwangerschafts-Beschwerden ein Bad ein, steigt dann aber wieder aus der Wanne, um ihr Handy zu laden. Dabei macht sie einen Fehler, der sie ihr Leben und das ihres ungeborenene Kindes kostet.
Stromschlag durch kaputtes Verlängerungskabel
Das tragiche Unglück ereignet sich am Morgen des 17. Augusts im Stadtteil Monte Castelo in Campina Grande im brasilianischen Bundesstaat Paraiba. Die hochschwangere Brasilianerin benutzt ein beschädigtes und notdürftig repariertes Verlängerungskabel, um ihr Handy aufzuladen. Der nicht namentlich genannte Ehemann der Frau erklärt später, dass seine Frau aus der Badewanne gestiegen sei, weil sie ihr Handy aufladen wollte.
Daraufhin habe er ein lautes, ungewöhnliches Geräusch und einen Schrei seiner Frau gehört. Die Schwangere erleidet einen schweren Stromschlag. Als er ins Bad eilt, liegt Jennifer Karolayne auf dem Boden und ist nicht mehr ansprechbar. Auch ihr Mann erleidet einen Stromschlag, als er seiner schwangeren Frau helfen will.
Obwohl die Rettungskräfte schnell vor Ort sind, können sie nur den Tod der 17-jährigen Frau bestätigen. Auch das ungeborene Kind überlebt das Unglück nicht. Die Polizei vor Ort beurteilt den Vorfall gegenwärtig als traurigen Unfall, hat jedoch standardmäßig ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
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Experte warnt: Benutzen Sie keine kaputten Verlängerungskabel!
RTL befragte einen großen deutschen Hersteller von Verlängerungskabeln und Steckdosenleisten zu dem Vorfall in Brasilien. Dieser warnt ausdrücklich vor der Weiterbenutzung von beschädigten Kabeln. Bei einem Kabelbruch sei davon auszugehen, dass auch die Kupfernähte abreißen und eine Verletzung der Isolation einzelner Adern vorhanden ist.
„Dies könnte zu Kurzschlüssen, Lichtbögen und im besten Fall einfach zu einer Unterbrechung der Spannungsversorgung nach der Kabelbruchstelle führen“, so ein Unternehmenssprecher der Firma brennenstuhl im Gespräch mit RTL. Unter keinen Umständen sollte ein solches Produkt weiter verwendet werden.
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Flicken von kaputten Kabeln nicht möglich
Außerdem warnt der Hersteller ausdrücklich vor der Reparatur eines Produkts mit Kabelbrüchen: „Ein ,Flicken’ des Kabels mit Klebeband ist nicht möglich. Das Produkt sollte entsorgt werden.“ Generell sollten Verlängerungskabel und Steckdosenleisten dann auf den Müll, wenn Auffälligkeiten am Produkt festgestellt werden. Gemeint seien dabei etwa ungewöhnliche Wärmeentwicklungen, Beschädigungen oder verbogene Steckerpins.
In Deutschland bietet der Fehlerstrom-Schutzschalter einen erhöhten Schutz. Der umgangssprachliche FI-Schalter ist hierzulande für Badinstallationen vorgeschrieben. „Dieser wird auslösen, sofern ein Fehlerstrom entsprechender Größe nach Erde über den Körper fließt“, erklärt der Experte. Dennoch gelte: Entsprechende Produkte sollten insbesondere in Badezimmern vor Kontakt mit Wasser geschützt werden, um ein solch tragisches Unglück wie das in Brasilien zu verhindern.