Steuergeld-Grab oder E-Highway der Zukunft?
Bei voller Fahrt Strom laden: Ein Traum für E-Auto-Besitzer, für LKW-Fahrer könnte er wahr werden!
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Den Akku während der Fahrt aufladen – ein Traum für jeden Elektro- und Hybrid-Auto-Besitzer! Für LKW-Fahrer ist dieser Realität geworden – zumindest auf einem Teilstück der Autobahn 5 zwischen Langen und Weiterstadt in Hessen. Doch lohnt es sich wirklich, dieses Forschungsprojekt auszubauen? Wie viel Potenzial die Alternative zum Diesel-Brummiverkehr hat und warum der E-Highway auf der Liste der größten Steuerverschwendungen, im Schwarzbuch, gelandet ist - erfahren Sie im Video.
Millionenprojekt E-Highway seit 2019
Es ist ein Millionenprojekt, was da auf der hessischen Autobahn seit vier Jahren getestet wird: Seit Mai 2019 können Lastwagen mit integriertem Stromabnehmer, sogenannte Oberleitungskraftwagen, an die Leitung über der Fahrbahn andocken und während der Fahrt Strom laden. Ist das die Zukunft für nachhaltiges Betreiben von Speditionen?
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Autobahn GmbH: Funktioniert reibungslos
Achim Reußwig von der Autobahn GmbH ist optimistisch, dass das Versuchsprojekt, das bisher Speditionen mit zehn Lastwagen testen, die Zukunft sein kann: "Wir haben die Anlage jetzt vier Jahre in Betrieb und sehen, dass der Anlagenbetrieb einer solchen Anlage reibungslos funktioniert, verkehrssicher ist und da diesbezüglich keine Probleme auftreten." Technisch stimmt also schon mal alles, doch ist es auch rentabel? 25 Millionen hat das Projekt alleine auf dem hessischen Abschnitt in der Nähe von Frankfurt bisher schon gekostet – das ist vielen ein Dorn im Auge.
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Bund der Steuerzahler: Zweifel an Projekt bleiben
Der E-Highway ist ein klarer Fall von Steuerverschwendung, hieß es im Schwarzbuch 2019. Und Joachim Papendieck, Vorsitzender Bund der Steuerzahler Hessen e.V., hat weiterhin Zweifel an den Nutzen: Es sei zwar ein „interessantes“ Projekt, aber die Frage bliebe, ob es auch langfristig aufrechtzuerhalten ist. Im RTL-Interview zeigt er sich verwundert über den weiteren Ausbau der E-Autobahn, obwohl noch keine konkreten Ergebnisse der Tests vorlägen: „Von daher frage ich mich, ob das zum jetzigen Zeitpunkt schon sinnvoll ist.“ Die Technische Universität begleitet das Projekt weiterhin.
So funktionieren die Straßenbahn-LKW-Mischungen
Hessens E-Highway war deutschlandweit der erste seiner Art. Seit Mai 2019 können auf einer der meistbefahrenen Autobahn-Teilstrecke LKWs, die mit ihrem Stromabnehmer aussehen wie eine Mischung aus Straßenbahn und Lastwagen, das Laden während der Fahrt testen. Das System im LKW erkennt, ob sich eine Oberleitung über dem Fahrzeug befindet. Der Stromabnehmer kann in dem Fall durch das Dach der Fahrerkabine ausfahren und Kontakt mit den Stromleitungen aufnehmen und so den Akku des Lastkraftwagens während der Fahrt aufladen. Am Ende des E-Highways fährt der Stromabnehmer wieder ein und das Hybrid-Fahrzeug schaltet zurück auf Diesel-Betrieb.
Weitere Versuchsstrecken gibt es bisher u.a. auf der A1 in Schleswig-Holstein und der Bundesstraße 462 in Baden-Württemberg. (npa/gmö)