Protestaktion im Latona-Brunnen in HerrenchiemseeGar nicht nachhaltig: Klimakleber verschmutzen Brunnen-Wasser, jetzt muss es aufwendig entsorgt werden!

Umweltsünder statt Klimaschützer?
Aktivisten der Letzten Generation färbten am vergangenen Mittwoch (23. August) das Wasser des Latona-Brunnens in Herrenchiemsee (Bayern) schwarz. Eine Woche später muss eine eigens beauftragte Spezialfirma das verunreinigte Wasser entsorgen – für viel Geld. Nachhaltig geht anders.
Spezialfirma muss verschmutztes Wasser abpumpen!
Anlass des Protestes auf der Herreninsel im Chiemsee sei der Entwurf des Grundgesetzes vor 75 Jahren gewesen, so die Aktivisten in einer Pressemitteilung. Dort stehe unter anderem geschrieben: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen”, zitierten die Klimakleber in der Mitteilung. Der Bundesregierung werfen sie vor, angesichts des Klimawandels untätig zu sein – und die im Grundgesetz festgehaltenen Prinzipien zu missachten. Also färbten sie kurzerhand das Wasser des Latona-Brunnens schwarz! Die Farbe sollte symbolisch für Erdöl stehen.
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„Der Brunnen bedarf aufgrund der schwarzen Farbrückstände einer aufwendigen Reinigung, deren Kosten im fünfstelligen Bereich liegen dürften“, schrieb das Polizeipräsidium Oberbayern Süd nach der Aktion in der vergangenen Woche. In dieser Woche dann rückt eine Spezialfirma an, um die insgesamt 310.000 Liter des verunreinigten Wassers abzupumpen. Das teilte die zuständige Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen am Mittwoch auf Anfrage des Oberbayerischen Volksblatts mit. Normalerweise fließe der Inhalt des Brunnens in regelmäßigen Abständen in den Chiemsee. Doch die Aktion der Klimakleber machte das unmöglich, denn: Die Behörde weiß zunächst nicht, ob die verwendete Farbe giftig ist!
Juristische Schritte gegen Protest-Verschmutzung denkbar
Zwar kann eine Untersuchung des Bayerischen Landesamts für Umwelt anschließend Entwarnung geben, berichtet die Zeitung weiter. Doch verschmutzt ist der Brunnen trotzdem. „Das Wasser wurde nicht in den Chiemsee geleitet und ist inzwischen abgepumt worden“, erklärt Florian Schröter, Pressesprecher der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, auf RTL-Anfrage. Die exakten Kosten der Entsorgung seien noch nicht absehbar. Doch eins steht fest: Sonderlich nachhaltig ist die Protestaktion der Letzten Generation nicht.
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Inzwischen haben zudem die geplanten Restaurationsarbeiten des 1883 gestalteten Latona-Brunnens begonnen. Ob die Farbe den Brunnen beschädigt hat, ist nach einer Einschätzung von Schröter im Volksblatt noch unklar. Denkbar sei allerdings, dass die Klimakleber demnächst juristische Schritte für die Aktion befürchten müssen. (jak)
































