Henning Otte im Frühstart
"Ein dritter Weltkrieg steht nicht an"

Während die Außenministerin Annalena Baerbock heute Kiew besucht, gibt es Kritik von der Opposition am Vorgehen der Bundesregierung. Im RTL-Frühstart äußerte sich Henning Otte, Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU Fraktion im Bundestag. Er erwartet, dass auch der Bundeskanzler Olaf Scholz endlich die Ukrainische Hauptstadt besucht.
59 Prozent haben Angst vor Drittem Weltkrieg
Die Angst der Deutschen, dass sich der Krieg Richtung Westen ausweitet, steigt. Mittlerweile haben 59 Prozent der Bundesbürger Sorge, dass es zu einem Dritten Weltkrieg kommen könnte, wenn die Bundesregierung schwere Waffen an die Ukraine liefert. Henning Otte, Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion glaubt nicht an eine konkrete Gefahr. Im RTL-Frühstart sagt er heute:“ "Ein dritter Weltkrieg steht nicht an, weil Russlands Kräfte schon in der Ukraine Probleme haben." Denn die ukrainische Armee wehrt sich mit allem was sie hat, teilweise werden die russischen Truppen zurückgedrängt.
"Moralisch hat die Ukraine diesen Krieg längst gewonnen"
"Moralisch hat die Ukraine diesen Krieg längst gewonnen", sagt Otte zu den Erfolgen der Ukrainer. Dennoch erwartet er, dass sich der Krieg lange hinziehen könnte. "Man darf sich keiner Illusion hingeben, dass Putin einlenkt. Sondern es muss deutlich werden, die Ukraine muss die russischen Kräfte weiter zurückdrängen." Deshalb sei es besonders wichtig den Ukrainern auch mit schweren Waffen zu helfen. "Die Ukraine kämpft für die Souveränität und die Freiheit Europas.", so Otte.
Traut sich Scholz nicht nach Kiew?
Die Bundesregierung und gerade den Kanzler kritisiert Otte für ihr zögerliches Verhalten. Im Gegensatz zu Scholz ist die deutsche Außenministerin gerade in Kiew. Auch wenn das ein wichtiges Symbol ist: Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion sähe viel lieber Scholz in Kiew. "Herr Selenskyj hat Herrn Scholz eingeladen und wir im Parlament erwarten, dass sich der Bundeskanzler endlich zeigt. Man kann ja fragen, wo bleibt Scholz?"
Dann schiebt Otte in Richtung Scholz noch nach: "Es entsteht ja der Eindruck, er würde sich nicht trauen und der Ukraine nicht vertrauen. Und das ist fatal." Immer wieder gab es Irritationen über eine Reise von Olaf Scholz nach Kiew. Höhepunkt war dann die Absage Kiews an einer geplanten Reise des Bundespräsidenten in die Ukrainische Hauptstadt. Die Verstimmungen zwischen Berlin und Kiew waren groß. Auch wenn die diplomatischen Wogen mittlerweile wieder geglättet sind, ein möglicher Besuch des Bundeskanzlers in Kiew steht zur Zeit jedenfalls noch nicht auf der Tagesordnung.