Hautkrebsmythen im Check
Brauche ich im Herbst noch Sonnencreme?
Ist das noch ein Muttermal – oder doch schon Hautkrebs? Und warum bekommen wir den immer häufiger? Laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse sind im vergangenen Jahr 93 Prozent mehr Frauen und Männer an weißem Hautkrebs erkrankt als noch vor zehn Jahren. Im Video erklären wir die ABCDE-Regel, mit der Sie ganz einfach checken können, ob ihr Leberfleck schon gefährlich ist. Welche Hautkrebsmythen stimmen und was wirklich wichtig ist, um Hautkrebs zu vermeiden, weiß Dermatologin Dr. Yael Adler.
Dr. Yael Adler gibt wichtige Tipps

Richtig – oder falsch? Dermatologin Dr. Yael Adler erklärt, was wirklich wichtig ist in Sachen Hautkrebs vermeiden.
Im Herbst ist die Sonne nicht mehr so stark wie im Sommer, es ist oft bewölkt. Da brauche ich keine Sonnencreme.
→ FALSCH
Dr. Yael Adler erklärt im RTL-Interview: „Man hat schon einen gewissen Schutz aufgebaut über den Sommer, die Haut ist etwas verdickt. Aber es ist trotzdem sinnvoll, auf den UV-Index zu schauen, den kann man im Internet nachsehen. Ab einem UV-Index von 3 sollte man sich schützen. Das Motto ist: meiden, kleiden, cremen.
Heißt: die pralle Sonne und die Sonne in der Mittagszeit meiden, kleiden, also einen Hut, Sonnenbrille, lockere, dicht gewebte Kleidung tragen und cremen: immer die Stellen, die aus der Kleidung hervorschauen, eincremen. Und hier gilt: viel hilft viel.“Nur Sonnencreme schützt vor Hautkrebs.
→ FALSCH
„Es gibt weitere Faktoren, die diskutiert und erforscht werden, zum Beispiel die Darmflora, die auch hilft, vor Darmkrebs zu schützen oder Vitamin D, das wir zwar eigentlich in der Haut bilden, aber auch über die Nahrung einnehmen könnten. Oder auch Omega-3-Fettsäuren“, erklärt Dr. Yael Adler.
Tomaten schützen mit ihren roten Farbstoffen die Haut von innen. Wer die nicht mag, kann auch mit orangener Farbe unterstützen, zum Beispiel mit Karotten, auch als Saft.Menschen mit vielen Muttermalen und heller Haut sind gefährdeter.
→ RICHTIG
Hautärztin Dr. Yael Adler sagt: „Es gibt mehrere Risikofaktoren für eine Hautkrebserkrankung, aber wenn man viele Leberflecken hat, ist das einer davon. Andere wären, wenn sie sehr unregelmäßig sind, wenn jemand in der Familie von Hautkrebs betroffen ist oder wenn man eher ein rötlicher Hauttyp ist oder viele Sonnenbrände in der Kindheit gehabt hat. Es gibt auch blutdrucksenkende Medikamente oder Wassertabletten, die können das Hautkrebsrisiko ebenso erhöhen.
Der Hauptfaktor ist sicherlich unsere Freizeitgestaltung. Wir haben jetzt Geld, wir haben Zeit und fliegen in die Ferne. Früher war das so, da ist man nördlich des Schwarzwalds geblieben und jetzt reist man an den Äquator und das vielleicht mehrmals im Jahr. Die Hellhäutigen sind natürlich nicht wirklich vorbereitet, weder genetisch noch im Alltag, weil wir im Büro sitzen.“ (cga)
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