Wiederkehrende Waldbrände"Bis zu 90 Prozent der Waldbrände sind menschengemacht"
Die anhaltende Trockenheit macht sich auch in Hessens Wäldern durch immer wieder aufflammende Brände bemerkbar. In Hainburg bei Hanau waren es in diesem Jahr sogar 16 seit Jahresbeginn. Wie sehr das unsere Wälder belastet und wie wir Brände vorbeugen können, das hat uns der ortsansässige Förster und Forstrevierleiter Johannes Herrmann erklärt, mehr dazu im Video.
Lokale Waldbrände zerstören große Gebiete
Es ist zurzeit wirklich das Topthema: Waldbrände. Das bestätigt uns auch der Hainburger Förster Johannes Herrmann: „Es war enorm was los dieses Jahr“, sagt er uns im RTL Hessen-Interview. Allein in Hainburg sind insgesamt circa 2 bis 2,5 Hektar abgebrannt (1 Hektar sind 10.000 Quadratkilometer).
Bis zu 90 Prozent der Waldbrände sind allerdings menschengemacht: „Teilweise hatten wir Brände, da gab es drei Brandstellen, die so 20 Meter auseinander waren. Die sind dann teilweise ineinander übergelaufen. Es sieht schwer danach aus, dass ein Brandstifter unterwegs ist. Einfach durch die Vielzahl der Brände und auch, dass das so lokal begrenzt ist.“

Freiwillige Feuerwehr arbeitet auf Hochtouren
Es ist nicht gerade einfach, einen Waldbrand zu löschen, denn oftmals dauert es, bis die Feuerwehr an der Brandstelle eintrifft. Die Ausbreitung eines Feuers hängt immer von den Gegebenheiten, auch von den Baumarten auf der Fläche ab. Dennoch mobilisiert die Freiwillige Feuerwehr von Hainburg all ihre Kräfte. Vom Zeitpunkt des ersten Alarms bis zum Eintreffen am Einsatzort sind es circa zehn bis 15 Minuten. In vielen Fällen müssen dann außerdem noch lange Schlauchleitungen in den Wald hineingelegt werden. Das alles kostet Zeit und auch eine Wasserversorgung ist nicht immer gegeben.

Hauptbrandursache: Mensch
Trockenheit und Hitzewellen sind ein riesiges Problem, denn sie schaffen die Voraussetzung, dass ein Feuer sich schnell ausbreiten kann. Doch Hauptverursacher ist und bleibt dabei meist der Mensch, zum Beispiel durch unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel. Die Möglichkeiten zur Brandvermeidung sind begrenzt, schon allein deswegen baut Förster und Forstrevierleiter Johannes Herrmann auf das Bewusstsein der Hainburger Bevölkerung. Die schnelle Meldung eines Feuers sei ausschlaggebend.
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„Der Wald, die Natur findet immer eine Lösung“
„Ein Waldbrand ist zum einen ein riesiger Schaden, aber auch immer eine Chance auf Veränderung“, so Johannes Herrmann. Tote Bäume werden geerntet und an die Holzindustrie verkauft, die verbrannten Teile bleiben auf der Fläche, geben Nährstoffe an den Waldboden ab: „Der Wald, die Natur findet immer eine Lösung“, versichert Herrmann. (kas/naw)