Vermisster kleiner Junge ist tot
Hätte Émile allein zum Fundort seiner Knochen laufen können?
Die Fragen hören nicht auf.
Fast neun Monate fragt sich nicht nur ganz Frankreich: Wo ist der erst zwei Jahre alte Émile? Dann kommt die traurige Nachricht: Der kleine Junge ist tot. Doch trotz dieser Gewissheit gibt es noch viele Unklarheiten rund um sein Verschwinden. Eine der wohl wichtigsten Fragen betrifft den Fundort des Schädels von Émile.
Ein Kind würde fast eine Stunde laufen müssen
Diesen Tag wird die Familie des kleinen Émile wohl nie mehr vergessen: Am 30. März findet eine Spaziergängerin den Schädel des vermissten Zweijährigen – etwa zwei Kilometer vom Haus der Großeltern in Le Vernet entfernt. Hier wurde der Junge im Juli 2023 zuletzt gesehen. Wie der Sender BMFTV berichtet, braucht man zu Fuß etwa 25 Minuten vom Dorf bis zu dem vor allem bei Wanderern beliebten Weg. Ein zweijähriges Kind würde wohl etwa das Doppelte an Zeit benötigen.
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Gebiet soll teilweise sehr steil sein

Hätte Émile diese Strecke wirklich allein zurücklegen können? Offenbar schließen die Ermittler diese Hypothese bisher noch nicht aus. Das Gelände rund um den späteren Fundort der Leichenteile soll zwar nicht anspruchsvoll sein, an einigen Stellen soll es aber sehr steil sein. Außerdem gibt es laut der Staatsanwaltschaft dort mehrere Bäche, die man überqueren müsse. An einem größeren Bach wurde demnach der Schädel des Jungen gefunden. Auch ein T-Shirt, Schuhe und eine Hose wurden wohl in diesem Bereich gefunden.
Wurde die Leiche einfach übersehen?
Warum der Schädel nicht früher entdeckt wurde, beschäftigt ebenfalls die Ermittler. Denn dieses Gebiet wurde bei den Suchaktionen nach Émile nicht ausgelassen. Eine Vermutung: Wegen der im Sommer sehr dichten Vegetation könnte es schlichtweg sein, dass die Leiche übersehen wurde. „Wenn er in ein Gebüsch gefallen ist, kann einem das bei einer Suche entgehen“, sagt ein Anwohner. (dka)