Ansteckendere Variante des Virus in Großbritannien
Habe ich das „normale“ Coronavirus oder die Mutation?
Die Corona-Neuinfektionen in Deutschland sind nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Der harte Lockdown über die Feiertage ist längst beschlossene Sache. Doch während der Biontech-Impfstoff kurz vor der EU-Zulassung steht und vielen Menschen Grund zur Hoffnung gibt, macht eine neue Mutation des Coronavirus uns große Sorgen. Die Corona-Variante VUI2020/12/01, die seit September in Großbritannien beobachtet wird, soll weitaus ansteckender sein als die bisher bekannten Arten des Virus. Aber wie erkennt man überhaupt, welches Coronavirus man hat? Das haben wir Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, gefragt.
Im Video erklärt Dr. Zinn, wie sich die Mutation VUI2020/12/01 von den bisherigen Varianten unterscheidet.
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Ist die Mutation wirklich gefährlicher?
„Dass Viren mutieren, sich verändern, im Laufe ihrer Lebensdauer, ist absolut normal“, erklärt Dr. Zinn im RTL-Interview. „Gerade auch beim Coronavirus, das eigentlich ein sehr langsam mutierendes Virus ist (z. B. im Vergleich zur Grippe), haben wir jetzt schon mehrere tausend Mutationen festgestellt.“ Aber wir stellt man als Laie fest, ob man an der neuen, ansteckenderen Variante erkrankt ist?
„Das merkt man gar nicht“, so der Experte. „Das ist eine Infektion wie jede andere auch, jetzt für den, der infiziert ist. Die gute Nachricht ist, dass das Virus nicht gefährlicher ist, also schwerere Erkrankungen oder schwerere Lungenentzündung macht. Es ist tatsächlich ‘nur’ leichter zu verbreiten.“
Dadurch ist es gerade jetzt besonders wichtig, sich an die geltenden Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln zu halten. Auch an den Feiertagen sollten Kontakte auf ein absolutes Minimum begrenzt werden!
Wie merken Experten, welche Virus-Variante im Umlauf ist?
Normalerweise werde nicht routinemäßig getestet, ob ein Patient nun an der einen oder anderen Variante des Coronavirus infiziert ist. „Da guckt man nur: Sars-CoV-2-Infektion – ja oder nein?“, erklärt Zinn uns. Allerdings gebe es in Deutschland sogenannte nationale Referenzzentren, Spezialisten-Labore, die die neuen Virusstämme kontinuierlich beobachten. „Das für Corona ist bei Herrn Drosten in der Charité in Berlin“, so Zinn. „Es gibt eben wie gesagt mittlerweile mehrere tausend Varianten vom Coronavirus, wo aber wirklich nur wenige tatsächlich für die Ansteckungsfähigkeit eine Rolle spielen.“
Ist die neue Corona-Mutation bereits in Deutschland? Das erklärt Dr. Georg-Christian Zinn hier!