Aus wirtschaftlichen GründenH&M schließt Filialen: Diese Standorte machen dicht

ARCHIV - Das Logo der Bekleidungskette Hennes und Mauritz (H&M), aufgenommen am 23.04.2014 an einer Filiale in Berlin. (zu dpa H&M-Läden in Südafrika nach Protesten vorübergehend geschlossen vom 13.01.2018) Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Hennes und Mauritz (H&M) schließt in Deutschland weitere Filialen. (Archivbild)
bsc, dpa, Hauke-Christian Dittrich
von Aristotelis Zervos

Die Krise im Textilhandel erfasst auch die ganz großen Marken. Jetzt schließt der Mode-Riese H&M Filialen in Deutschland. In einer Großstadt ist bereits Ende April Schluss.

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H&M-Filialen in deutschen Großstädten schließen

Die Zahl der H&M-Läden in Deutschland sinkt seit 2019. Die Anzahl der Filialen ist in den letzten Jahren um 38 Standorte auf 430 gesunken. Und es werden noch weniger: H&M schließt im Jahr 2023 weitere Filialen.

Wie „Textil Wirtschaft“ berichtet, schließt H&M die Filiale in der Schildergasse in Köln. Hier war am 29. April der letzte Öffnungstag. Allerdings gibt es in der Kölner Innenstadt zwei weitere Filialen: Auf der Schildergasse 98 – 100 und auf der Hohe Straße 113 – 115. In der viertgrößten Stadt Deutschlands betreibt die Modekette ab Mai noch fünf Filialen.

Außerdem schließt H&M die Filiale in der Georgstraße in Hannover. Am 28. Oktober ist in dieser Filiale der letzte Verkaufstag. Ab November betreibt H&M dann noch drei Filialen in Hannover. Im Laden in der Ernst-August-Gallerie erweitert H&M die Verkaufsfläche um 400 Quadratmeter, damit dort auch die Linie Divided angeboten werden kann.

Die Filialen müssen aus wirtschaftlichen Gründen schließen, erklärte H&M auf Anfrage von „Textil Wirtschaft“.

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Textilhandel in der Krise: P&C, Gerry Weber, Ahlers insolvent

H&M hatte im September 2022 ein Sparprogramm angekündigt, mit dem jährlich rund zwei Milliarden Kronen (ca. 180 Millionen Euro) eingespart werden sollen. Im November 2022 teilte der Konzern mit, 1.500 Stellen zu streichen. Außerdem soll das Filialnetz weiter ausgedünnt werden, rund 100 Läden sollen weltweit schließen.

Der Textilhandel verzeichnet insgesamt schwere Zeiten. Allein in Deutschland wurden in den letzten Wochen mehrere Insolvenzen gemeldet.

So hat der Düsseldorfer Modehändler Peek & Cloppenburg Anfang März ein Schutzschirmverfahren beantragt und will sich neu aufstellen. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop bleiben ohne Einschränkung geöffnet.

Die Modekette Gerry Weber befindet sich in der Dauer-Krise: Vor drei Jahren konnte nur ein Insolvenzverfahren das Traditions-Unternehmen retten. Wie im April bekannt wurde, muss jetzt wieder saniert werden. Bei den Filialen und Outlets von Gerry Weber steht diesmal jeder Quadratmeter auf dem Prüfstand.

Und auch der deutsche Herrenmodehersteller Ahlers kündigte im April an, wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzanträge stellen zu müssen. Zu dem Hersteller gehören bekannte Marken wie Pierre Cardin, Otto Kern, Baldessarini und Pioneer.

Bleibt zu hoffen, dass den Beschäftigten von H&M eine ähnliche Krise erspart bleibt.

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