Was Sie dazu wissen müssen
Krasse Erhöhung: Grundsteuer-Schock trifft Mieter und Hausbesitzer

Kohle für die Kommunen!
Dauerkrise und Inflation zeigen sich auch in den Kassen vieler Städte und Gemeinden. Um wieder flüssig zu werden, haben sie vergangenes Jahr wieder öfter an der wichtigen Stellschraube „Grundsteuer“ gedreht: Mieter sowie Hausbesitzer müssen nun also die Zeche zahlen…
Städte und Gemeinde bestimmen den Satz selbst
Viele Städte und Gemeinden haben die Grundsteuer erhöht, und zwar nicht zu knapp: 2022 erhöhten 12,5 Prozent der Kommunen den Hebesatz der Grundsteuer - so viele wie zuletzt 2017.
Das geht aus einer Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervor. Senkungen gab es verglichen mit 2021 lediglich in 0,6 Prozent der Kommunen.
Neben dem Grundstückswert ist der Hebesatz einer der Faktoren für die Berechnung der Grundsteuer. Die Städte und Gemeinden setzen ihn selbstständig fest und bestimmen somit die Höhe der Steuer.
Der Anteil der Kommunen, die 2022 ihren Hebesatz - in diesem Fall zur Grundsteuer B - erhöhten, war laut Studie mit 26 Prozent in Nordrhein-Westfalen am höchsten. Es folgten das Saarland und Rheinland-Pfalz. In den Kommunen von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen wurden die Hebesätze am seltensten erhöht. In der Studie wurden ausschließlich die Flächenländer betrachtet.
Grundsteuer zahlt der Eigentümer oder es wird auf Mieter umgelegt
Die Grundsteuer B wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und von den Eigentümerinnen und Eigentümern bezahlt - oder eben auf Mieter umgelegt. Von 2025 an soll eine neue Grundsteuer-Berechnung gelten. Das hatte das Bundesverfassungsgericht gefordert, da die Finanzämter den Wert einer Immobilie zuletzt auf der Grundlage völlig veralteter Daten kalkuliert hatten. Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequelle.
Der EY-Branchenexperte Heinrich Fleischer teilte dazu mit: „Wir sehen einen bundesweiten Trend zu immer höheren Grundsteuer-Hebesätzen.“
Die aktuelle Entwicklung sei eine Hiobsbotschaft und birgt ein hohes Maß an Ungewissheit angesichts der aktuellen Grundsteuer-Reform: Im Zuge der Neubewertung und den erwartbar steigenden Grundsteuerwerten drohten sowohl Immobilienbesitzern als auch Mietern höhere Kosten - wenn nicht gleichzeitig die Hebesätze sinken würden. Die Sorge vor steigenden Abgaben sei nachvollziehbar, sagte Fleischer. (dpa/eku)
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